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Börsen-Spitze hängt in der Luft

Neue Rücktritte im Aufsichtsrat - Wirbel um Chef des TCI-Hedgefonds


Frankfurt (dpa). Ein Ende der Hängepartie an der Spitze der Deutschen Börse ist trotz eines Einlenkens der Hauptkritiker nicht in Sicht. »Die Suche nach potenziellen Kandidaten ist in Marsch gesetzt, aber noch zu keinem Ergebnis gekommen«, sagte der scheidende Aufsichtsratschef Rolf Breuer während der Hauptversammlung der Deutschen Börse AG am Mittwoch in Frankfurt.
Großaktionäre um den britischen Hedge-Fonds TCI hatten Anfang März die angestrebte Übernahme der Londoner Börse verhindert und in der Folge den Vorstandsvorsitzenden des Frankfurter Börsenbetreibers, Werner Seifert, zum Rücktritt gezwungen. Auch der Aufsichtsrat soll neu aufgestellt werden.
Der mit Spannung erwartete Auftritt von TCI-Chef Christopher Hohn blieb aus. Gegen Ende der Hauptversammlung sorgten Gerüchte für Aufregung, Hohn sei doch anwesend gewesen. »Ich habe ihn gesehen. Man muss respektieren, dass er nicht das Wort ergriffen hat«, sagte Börsen-Interims-Chef Mathias Hlubek. Dagegen versicherte Breuer, er habe Hohn nicht gesehen.
Breuer betonte vor knapp 1000 Aktionären, es habe noch keine Gespräche mit möglichen Seifert-Nachfolgern gegeben. »Zunächst galt es, diese Hauptversammlung abzuwarten.« Es gebe aber schon »eine beachtliche Zahl von Kandidaten«, die sich von sich aus um das Amt beworben hätten. Namen nannte Breuer nicht.

Artikel vom 26.05.2005