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Gefährliche Medikamente im Internet

Verbraucherschützer in NRW warnen vor Kauf bei Privatauktionen


Düsseldorf (dpa). Der Verkauf von Medikamenten bei Internet-Versteigerungen nimmt nach Ansicht von Verbraucherschützern gefährliche Züge an. In Privatauktionen tauchten immer wieder verschreibungspflichtige Mittel wie die Anti-Baby-Pille auf, sagte der Gesundheitsexperte der nordrhein-westfälischen Verbraucherzentrale, Wolfgang Schuldzinski, am Mittwoch in Düsseldorf. »Der Privatverkauf ist gesetzlich verboten. Dennoch versagen bei den Online-Marktplätzen die Sicherheitssysteme.«
In einer dreiwöchigen Stichprobe habe die Verbraucherzentrale in vier von fünf Auktionshäusern und Kleinanzeigenmärkten im Internet Verstöße gegen das Arzneimittelgesetz registriert. »Es wurden auch Medikamente angeboten, die eigentlich nicht mehr zu verwenden sind«, sagte Schuldzinski, etwa geöffnete Packungen von Anti-Baby-Pillen, in denen »nur drei Stück fehlen«, wie es in einem Angebot hieß. Die Versteigerungen seien für die Verbraucher reizvoll, da die Preise oft deutlich niedriger seien als in einer Apotheke.
Nur das führende Auktionshaus E-Bay sperre solche Angebote, dies aber oft erst nach einigen Tagen. Sofort-Käufe, bei denen die Bieter nicht auf das Ende der Auktion warten müssen, werden dagegen nicht unterbunden.

Artikel vom 26.05.2005