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Brandkrustenpilz kann
Stabilität gefährden

40 rot markierte Bäume stehen unter Beobachtung


Bielefeld (bp). Die städtische Baumpflegekolonne hat im Umfeld des Stauteiches III zwischen Brückenstraße und Am Venn knapp 40 Bäume mit roten Punkten gekennzeichnet. Weil diese Markierungen Anwohner und Spaziergänger wie Marlies und Horst Grabig beunruhigt haben, informierte der Umweltbetrieb gestern auf Einladung der Grünen bei einem Ortstermin darüber, was es mit den Punkten auf sich hat. Gerhard Biedermann, Leiter der Baumpflegekolonne, versicherte: »Die Bäume sollen nicht gefällt werden.«
Es sei denn, es würde sich herausstellen, dass sie von einem Pilz befallen und nicht mehr zu retten wären.
Beim letzten Kontrollgang - zwei pro Jahr in den städtischen Grünanlagen sind Vorschrift - sei vermutet worden, dass die insgesamt 40 markierten Bäume unter Umständen von dem Brandkrustenpilz (Hypoxylon deustum) in Mitleidenschaft gezogen worden sein könnten. Ob das so ist, so Biedermann, könne aber erst dann sicher festgestellt werden, wenn das Laub ausgetrieben sei: »Das Grün befallener Bäume stirbt innerhalb von drei bis vier Wochen ab.«
Solche Bäume müssten letztendlich gefällt werden - auch, um die anderen von einem Befall durch die Pilzsporen zu bewahren. Gegen den Pilz, der Weißfäule erzeugt und damit vom Wurzelbereich über den Stamm die Standsicherheit eines Baumes in Gefahr bringen könne, sei nichts zu machen, so Biedermann. Der Experte: »Die Stabilität eines Baumes ist gefährdet - er dient dem Brandkrustenpilz als Wirt. Wenn er zu sehen ist, dann ist meist schon nichts mehr zu machen.«
Man habe die Bäume markiert, um sie jetzt, ohne lange zu suchen, auch außer der Reihe beobachten zu können. Biedermann versicherte: »Unser Interesse ist es, so viele Bäume zu erhalten wie möglich.«

Artikel vom 26.05.2005