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Grohe-Betriebsrat legt Gegengutachten vor

Protest gegen Massenentlassungen im Hemer

Hemer/Porta Westfalica (dpa/WB/ef). Mehrere Hundert Beschäftigte des Sanitärherstellers Grohe haben gestern am Stammwerk Hemer gegen den Abbau von mindestens 1500 Stellen protestiert.
Klartext: Beschäftigte des Sanitärherstellers Grohe demonstrierten gestern. Foto: dpa

Nach der Übernahme durch US-Investoren soll jeder dritte der 4500 Grohe-Arbeitsplätze in Deutschland gestrichen werden. Die IG Metall befürchtet, es könnten sogar 3000 Arbeitsplätze wegfallen. Sie beruft sich auf entsprechende Empfehlungen eines McKinsey-Gutachtens.
Grohe hatte vor einigen Wochen angekündigt, jährlich 150 Millionen Euro einsparen zu wollen. Dafür sollen weite Teile der Herstellung nach China und Thailand verlegt werden, wo Grohe bereits produzieren lässt.
Das zu den weltweit führenden Armaturenherstellern zählende Traditionsunternehmen im Sauerland war 2004 von einer US-Investorengruppe übernommen worden. Kurz darauf hatten die neuen Eigentümer die Unternehmensberatung McKinsey eingeschaltet, die nach Einsparpotenzialen suchen sollte. Nach Gewerkschaftsangaben wirft Grohe derzeit 20 Prozent Kapitalrendite ab. Der Betriebsrat hat gestern ein Alternativ-Gutachten überreicht.
An der Demonstration beteiligten sich auch Mitarbeiter aus dem Grohe-Werk in Porta Westfalica, wo von den 400 Beschäftigten etwa 100 ihren Arbeitsplatz bereits Anfang 2005 verloren haben.

Artikel vom 25.05.2005