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Erstes Semester Jura, erste Vorlesung, erste Literaturempfehlung: der Klassiker - »Strafrecht - Allgemeiner Teil von Johannes Wessels und Werner Beulke« (Verlag C.F. Müller). Seit Jahren nehmen ihn Professoren unbeirrt in ihre Listen auf. Das einzige, was sich ändert, ist die Auflage - mittlerweile übrigens die 34.
Jura-Student Lutz Maschlanka kann dieser Tradition nur wenig abgewinnen. Auch er hat sich im ersten Semester des Werk angeschafft. Sein Fazit: schlechter Aufbau, unübersichtliche Seitenstruktur und für den Anfang viel zu schwer.
»Dass man an diesem Buch verzweifelt, liegt in erster Linie nicht an seiner Komplexität, sondern an der Gestaltung«, sagt der 23-Jährige. »Die Fußnoten sind nicht wie sonst unten auf der Seite platziert. Sie werden mit in den Text integriert. Das macht es sehr unübersichtlich.«
Abgesehen davon würde mit Fettbuchstaben wahrlos umgegangen. »Der Leser weiß dadurch nicht, welche Passagen wirklich wichtig sein.« Also legt der Student seine Neuanschaffung irgendwann frustriert zur Seite.
»Rein inhaltlich ist das Buch aber gelungen. Es greift alle examensrelevanten Fragestellungen auf«, betont Lutz Maschlanka. »Richtig arbeiten kann man damit allerdings erst in höheren Semestern.« Er rät, sich zu Anfang an Skripten entlang zu hangeln: »Die sind zwar recht unwissenschaftlich, dafür aber nachvollziehbar.« (LL)

Artikel vom 07.06.2005