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Erste Telefonzelle
in privater Hand

Neue Geräte im Bahnhof Bielefeld

Von Ernst-Wilhelm Pape
Bielefeld (WB). Im modernisierten Bielefelder Hauptbahnhof bekommt die Deutsche Telekom Konkurrenz. Reisende können bei den öffentlichen Telefonzellen auch Geräte des englischen Unternehmens NWP Communications nutzen.

Zur Zeit werden zwei der neuen Geräte in der Empfangshalle installiert. Sie sind am kräftig rot beleuchteten Symbol eines Telefonhörers zu erkennen. Die zwei Telefone, die ersten in Ostwestfalen-Lippe, können mit Münzgeld sowie den Kreditkarten Mastercard, AmercianExpress und Visa genutzt werden. Eine Einheit kostet zehn Cent; im Ortsgespräch dauert sie 60, in Ferngesprächen 30 Sekunden. Mit den Telefonen können auch R-Gespräche geführt werden - dann bezahlt der Angerufene die Gebühren. Auf dem Bahnhofsvorplatz wie auf Bahnsteigen sollen wieder Telefonzellen der Telekom installiert werden.
Die Deutsche Bahn ist derzeit der größte Kunde des Telekom-Konkurrenten NWP Communications. Der deutsche Sitz des englischen Unternehmens befindet sich in Hamburg.
Die Deutsche Bahn will bis Ende 2005 mehrere 100 Bahnhöfe mit neuen Telefon von NWP ausstatten. Die Zusammenarbeit mit dem englischen Unternehmen sei gut und werden in den nächsten Jahren weiter ausgebaut, sagte Bahnsprecherin Ariane Alzer dieser Zeitung. Bundesweit gebe es bereits auf 65 Bahnhöfen 500 NWP-Telefone und 20 Internet-Terminals. In Deutschland gibt es insgesamt 2400 Bahnhöfe mit einem Empfangsgebäude.
NWP betreibe in Deutschland bereits 2500 öffentliche Telefonzellen und 100 Internet-Terminals, sagte Abteilungsleiter Christoph Bartz dieser Zeitung. Die derzeitige Planung sehe bis 5000 Geräte vor. NWP konzentriere sich auf Reisende und baue in erster Linie Geräte in Bahnhöfen und Flughäfen auf. Ebenso gehörten großen Krankenhäuser wie die Unikliniken Eppendorf in Hamburg und die Charité in Berlin zu den Kunden. Auch in Jugendherbergen sollen verstärkt NWP-Telefone installiert werden. Die Verhandlungen mit dem Deutschen Jugendherbergswerk in Detmold seien positiv angelaufen, sagte Bartz. In Nordrhein-Westfalen sei NWP vor allem in Essen, Köln, Düsseldorf, Bochum, Gelsenkirchen und Duisburg vertreten. Im Einkaufszentrum Centro in Oberhausen gebe es ausschließlich NWP-Telefone. In England selbst würden 8000 Telefone betrieben.

Artikel vom 25.05.2005