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Gas-Kunden
»abgezockt«


Zum Thema Gaspreise: Abzocke ohne Ende - Wo sind die Politiker?
In Zeiten des NRW-Wahlkampfes fiel es schon beschämend auf, wie sehr von unseren etablierten Parteien das Gaspreis-Thema vermieden wird. Dies ist aber ein Problem, das uns wirklich alle angeht und auch viel Geld aus der Börse nimmt. Geld, das für das tägliche Leben dann fehlt.
E.ON hat 2004 einen Gewinn nach Steuern von mehr als vier Milliarden Euro ausgewiesen = 4000 Millionen Euro mit den alten Preisen. Ein Gewinnzuwachs von ca. 17 Prozent. Aber das E.ON-Jammern hört nicht auf. Im Gegenteil, uns werden erneut drastische Erhöhungen »versprochen« (E.ON-Sprecher Päsch am 20. April in Paderborn) wegen der »Ölpreisbindung«. Darüber ist ja schon viel gesagt worden, aber Fakt ist nach wie vor: Die Gasimportpreise an der deutschen Grenze sind seit 18 Monaten konstant, nur der Ölpreis steigt. Aber weil man damit so schön Geld verdienen kann, wird den Leuten wieder die »Ölpreisbindung« als Naturgesetz zum Geldvermehren um die Ohren gehauen.
In anderen Ländern (zum Beispiel England) gibt es solche Bindungen nicht, und der Gaspreis dort ist fast 35 Prozent niedriger. Zufall? Wer verdient an solchen Bindungen? Der Gasversorger. Wer bezahlt das? Alle Gaskunden, die sich nicht wehren! Ausgerechnet den ärmsten und alten Menschen, die sich oft genug leider nicht »wehren«, weil sie ja seit Jahrzehnten (Energieversorgungsgesetz von 1938 bis 1998) auf diese Grundversorgung bauen konnten: Sie verstehen nicht, wie unsere (Kommunal-)Politiker alles kurzfristig versilbern (= privatisieren) konnten.
Dagegen etwas zu tun ist auch die Verantwortung jedes Einzelnen.LUDWIG SCHMUDEMarienloh

Artikel vom 30.05.2005