26.05.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Dank und Urkunden für 970 Liter Blut

DRK Brackwede-Senneraum ehrte seine Blutspender - Zahlen sind stark rückläufig

Von Paul Siegfried Schulz
(Text und Foto)
Brackwede (WB). Sie gehen mit gutem Beispiel voran, jene 37 Männer und Frauen, die jetzt vom DRK-Ortsverein Brackwede-Senneraum als fleißige und langjährige Blutspender geehrt wurden. »Darauf können Sie stolz sein!« steht deshalb zu Recht auf jener Urkunde, die die Geehrten neben den Ehrennadeln erhielten.

Rechnet man die Spenden zusammen, so haben die Blutspender-Jubilare - bei einem halben Liter Blut pro Spende - insgesamt 970 Liter des Lebenssaftes gespendet. Wobei es die beiden fleißigsten Spender Konrad Arndt und Ernst Kühn bei insgesamt 100 Blutspenden auf zusammen 100 Liter bringen.
Doch bei der Ehrung im DRK-Zentrum an der Arnsberger Straße war längst nicht alles Sonnenschein. Denn dem DRK-Blutspendedienst drücken Sorgen. Sorgen, die auch im Ortsverein spürbar sind - die Blutspenderzahlen nehmen rapide ab.
Was erhebliche Auswirkungen hat. Konnte der Blutspendedienst bisher Blutkonserven für drei Tage vorhalten, so ist die Reserve derzeit auf einen halben Tag geschrumpft. Was dazu geführt hatte, dass sogar an den vergangenen Weihnachtsfeiertagen Blutspende-Termine angesetzt wrden mussten.
Wobei dieser Rückgang sich nicht nur auf das DRK beschränkt, sondern auch auf jene Dienste, die für Bluspenden bezahlen. Auch dort seien die Spenderzahlen rückläufig, führen die Experten aus Münster an. Und denken schon jetzt mit großen Sorgen an die kommende Ferienzeit, wenn die Spenderzahlen noch weiter in dn Keller gehen.
Wohl deshalb auch wurde das Endalter für Blutspender jetzt von 68 auf 69 Jahren angehoben. Gespendet werden kann vom 18. Lebnsjahr an. Männer dürfen im Jahr sechs Mal, Frauen vier Mal Blut spenden. Voraussetzung ist, sie sind gesund.
Übrigens verdient sich das Deutsche Rote Kreuz mit seinem Blutspendedienst keine »goldene Nase«, wie in der Öffentlichkeit oftmals angenommen wird. Als gemeinnützige Einrichtung dürfen keine Gewinne gemacht werden. Bleibt am Jahresende aus dem Verkauf der Blutkonserven ein Überschuss, muss der an die Krankenhäuser zurückgeführt werden. Das Finanzamt ist da »knallhart«.
Eine Blutkonserve wird den Krankenhäusern derzeit mit 91,09 Euro in Rechnung gestellt. Mit einr Ausnahme: Konserven der seltenen Blutgruppe »A 0« sind teurer. Damit soll auch verhindert werden, dass Krankenhäuser ausschließlich diese Blutgruppe ordern, weil die zu allen anderen Blutgruppen passt, kompatibel ist, wie es Neudeutsch heißt.

Artikel vom 26.05.2005