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Karstadt-Quelle

Middelhoff unter Druck


Die Ankündigung von Top-Manager Thomas Middelhoff, der von ihm geführte Versand- und Warenhauskonzern Karstadt-Quelle werde auch nach der Mehrheitsübernahme durch Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz nicht zerschlagen, hört sich zunächst wie eine frohe Botschaft an. Zerschlagung - das hat auch immer etwas mit Ausverkauf und Arbeitsplatzabbau zu tun. Begriffe, die zur aktuellen Kapitalismus- oder Heuschrecken-Diskussion passen.
So weit soll es bei Karstadt-Quelle nicht kommen. Kein Grund aufzuatmen. Der Konzern ist noch nicht über den Berg. Auch mehrere Monate nach Sanierungspakt mit Lohneinbußen für die Belegschaft und dem Abbau von mehr als 5000 Stellen wird es nicht einfach sein, die Versand- und Warenhaussparten zurück in die schwarzen Zahlen zu führen. Der frühere Bertelsmann-Vorsitzende Middelhoff gibt sich kämpferisch, setzt sich mit einem 100-Tage-Programm selbst unter Druck und kündigt eine »Verschlankung der Führungsstrukturen« an. Schon bangen Manager um ihre Jobs. Bleibt die Frage, was Madeleine Schickedanz umtreibt, die ihre Anteile am Konzern auf knapp über 50 Prozent erhöht hat. Will sie Karstadt-Quelle vielleicht doch von der Börse nehmen? Edgar Fels

Artikel vom 25.05.2005