25.05.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Düsseldorf gibt Kraft

French Open: Haas und Kiefer weiter, Agassi raus

Paris (dpa). Beflügelt vom Gewinn der Team-WM sind Thomas Haas und Nicolas Kiefer bei den French Open in die zweite Runde eingezogen.

Während Haas das Auftaktmatch gegen Florian Mayer mit 6:1, 6:2, 6:4 gewann, setzte sich Kiefer mit 6:3, 6:3, 6:4 gegen den Kroaten Ivo Karlovic durch. Am Abend schaffte Anna-Lena Grönfeld einen 7:5, 1:6, 6:4-Sieg gegen die Italienerin Roberta Vinci. Ausgeschieden sind Alexander Popp, der 2:6, 4:6, 7:6, 2:6 gegen Kiefers nächsten Gegner Arnaud Clement verlor und Marlene Weingärtner nach einem 2:6, 4:6 gegen die Italienerin Antonella Zanetti.
Die Zeit von Altmeister Andre Agassi in Paris ist wohl endgültig vorbei. Der Champion von 1999 verlor zum zweiten Mal nacheinander in der ersten Runde gegen einen Qualifikanten. Nach 2:59 Stunden verwandelte der Finne Jarkko Nieminen den Matchball zum 7:5, 4:6, 6:7 (6:8), 6:1, 6:0 und Agassi schlich wie ein geprügelter Hund vom Center Court. Am Ende seines 17. Teilnahme in Roland Garros wirkte Agassi konsterniert, ausgelaugt und ratlos. 98 leichte Fehler und 15 Doppelfehler sprachen Bände über die Gründe der Demütigung, die der humpelnde Agassi trotz einer offensichtlichen Verletzung bis zum bitteren Ende ertrug. »Ich wollte nicht aufgeben«, sagte er. Ein Nerv ihm Rücken hatte sich entzündet und ihm höllische Schmerzen bereitet. Was dem achtmaligen Grand-Slam-Sieger von Paris bleibt, ist ein Rekord. Der 35-Jährige spielte sein 58. Grand-Slam-Turnier und überholte damit Jimmy Connors, Ivan Lendl, Michael Chang und Wayne Ferreira.
Anders als Rainer Schüttler nutzten Kiefer und Haas das gemeinsame Erfolgserlebnis von Düsseldorf. Haas ließ den ohne Selbstvertrauen auftretenden Mayer nur im dritten Satz mitspielen und schaffte den zweiten Sieg im zweiten Vergleich mit dem Bayreuther. »Ich habe versucht, die Leistungen von Düsseldorf mitzunehmen und bin ganz zufrieden mit meiner Leistung«, sagte der in Florida lebende Hamburger, der in der zweiten Runde auf Vince Spadea trifft. Ein bisschen Wut hatte Haas auch im Bauch. Obwohl er zu den gesetzten Spielern gehört, musste er mit einem abgelegenen Platz vorlieb nehmen.
Kiefer darf zumindest im nächsten Match auf einen größeren Platz hoffen, dann spielt er gegen Popp-Bezwinger Clement. »Der Erfolg von Düsseldorf hat mir Rückenwind und Selbstvertrauen gegeben«, meinte Kiefer nach dem Erfolg gegen den auf Sand etwas ungelenk wirkenden Karlovic. Seine Bilanz gegen Clement ist positiv. Einfach wird es in der Höhle des Löwen kaum: »Er wird das Publikum im Rücken haben.«

Artikel vom 25.05.2005