25.05.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Meeuws Akku
ist angekratzt

Dallmann heißt die Almsick-Erbin

Berlin (dpa). Petra Dallmann hat die Nachfolge von Franziska van Almsick über 200-m-Freistil-Strecke angetreten. Vom Weltrekord (1:56,64) des zurückgetretenen Stars trennten die Heidelbergerin bei den deutschen Schwimmmeisterschaften gestern in 2:00,95 Minuten aber Welten.

Der 20 Jahre alte Wiesbadener Helge Meeuw musste nach drei Titeln über 200 m Rücken die erste Niederlage hinnehmen und als Dritter dem Leipziger Sebastian Halgasch den Sieg überlassen. Christian Hein (Mainz) gewann nach den 1500 m auch die 400 m Freistil. Von 46 möglichen Tickets für die Weltmeisterschaft im Juli in Montréal konnten die DSV-Schwimmer an vier von sechs Wettkampftagen nur zehn lösen.
Petra Dallmann holte sich mit einem Kraftakt auf den letzten Metern den Titel auf der »Franzi«-Strecke 200 m Freistil. Für die WM-Norm reichte es dennoch nicht. »Ich kann es noch gar nicht fassen, ich bin total zufrieden«, sagte die angehende Medizinerin und »ewige Dritte«: »Endlich bin ich einmal nicht Dritte geworden. Aber die Zeit ist noch verbesserungswürdig.« Cheftrainer Ralf Beckmann: »Der Weltrekord wird noch lange halten, aber das ist nicht nur ein deutsches Problem.« Zweite wurde die Würzburgerin Annika Liebs, die am Montag über 200 m Rücken überraschend die Olympia-Dritte Antje Buschschulte (Magdeburg) bezwungen hatte und zum WM-Ticket geschwommen war.
Viel-Starter Meeuw musste den Kraftanstrengungen Tribut zollen. Über 200 m Rücken blieb ihm hinter dem siegreichen Titelverteidiger Halgasch und dem Wuppertaler Steffen Driesen nur Platz 3. Halgasch verpasste in 2:00,21 Minuten die WM-Qualifikation. »Helge ist in der Form seines Lebens, er zeigt überhaupt keine Ermüdung. Mit einem Tag Pause für wäre es vielleicht anders gelaufen«, sagte Halgasch. Meeuw: »Der Akku ist nicht leer, aber ein wenig angekratzt. Ich freue mich sogar, dass ich Dritter werden konnte.« Zum Abschluss heute geht Meeuw über 50 m Rücken noch ein Mal an den Start und kann dann mit Michael Groß und Franziska van Almsick gleichziehen, die bislang als einzige Schwimmer jeweils vier Titel bei einer Langbahn-DM gewonnen haben. Vipa Bernhardt (Frankfurt/Main) setzte sich über 100 m Brust in 1:09,26 Minuten gegen die Titelverteidigerin, deutsche Rekordhalterin und Olympia-Fünfte Sarah Poewe (Wuppertal) durch, schwamm aber auch an der WM-Norm vorbei.
Über 200 m Lagen siegte der Sindelfinger Dominique Lendjel in 2:02,61 Minuten überraschend, verpasste aber die WM-Richtzeit klar. Rekordhalter und Titelverteidiger Christian Keller (Essen) hat seine Karriere beendet.

Artikel vom 25.05.2005