24.05.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Bayerische Verhältnisse in Ostwestfalen

NRW-Wahl: Im Kreis Paderborn landesweit bestes CDU-Ergebnis und schlechtestes SPD-Resultat

Düsseldorf (dpa). Der Urnengang am Sonntag hat einige bemerkenswerte Ergebnisse gebracht. Die nordrhein-westfälische Landtagswahl in Zahlen.

Die meisten Wahlberechtigten fanden in Münster den Weg zur Wahlurne. Die Beteiligung lag bei 69,9 Prozent. In Gelsenkirchen, der Stadt mit der höchsten Arbeitslosigkeit im Westen, gaben nur 56,5 Prozent ihre Stimme ab. Der Wahlkreis mit der höchsten Beteiligung war mit 72,7 Prozent Essen IV. Das geringste Interesse an der Wahl zeigten die Bürger im Kreis Duisburg III, dort wählten 51,8 Prozent. Der Landesschnitt lag bei 63 Prozent.
Bayerische Verhältnisse mit mehr als 60 Prozent der Stimmen erreichte die CDU in acht Wahlkreisen. Die Hochburg der Union steht mit 65,2 Prozent im Kreis Paderborn I, danach folgt Olpe mit 64 Prozent. In 35 Kreisen erreichte die CDU die absolute Mehrheit, 2000 lag dieser Wert lediglich bei acht. Ihr schlechtestes Ergebnis mit 28,3 Prozent erzielte sie im Kreis Köln III. Stimmenverluste musste die CDU nirgends hinnehmen.
In fast allen Wahlkreisen erlitt die SPD hohe Stimmenverluste bis zu minus 10,4 Prozentpunkte. Zugewinne erzielte sie nur in Münster und im Kreis Aachen I. Am besten schnitt die Partei mit 55,9 Prozent im Wahlkreis Unna III - Hamm II ihres Spitzenkandidaten Peer Steinbrück ab. Auf absolute Mehrheiten brachte es die SPD in acht Kreisen im Ruhrgebiet. 2000 gewann sie noch 36 Wahlkreise mit absoluter Mehrheit. Das mit Abstand schlechteste SPD-Ergebnis lag bei 21,3 Prozent im Kreis Paderborn I.
Trotz Verlusten bleibt Köln eine Hochburg der Grünen. In fünf von sieben Kreisen erzielten sie dort mehr als 10 Prozent der Stimmen, im Kreis Köln III sogar 18,6 Prozent. Insgesamt schnitt die Partei in den meisten Kreisen ein bis zwei Prozentpunkte schlechter ab als bei der Landtagswahl vor fünf Jahren. Das geringste Ergebnis mit 3 Prozent verzeichnete sie im sauerländischen Olpe.
Die Freude der FDP über eine Regierungsbeteiligung wird von deutlichen Stimmenverlusten vor allem in Westfalen getrübt. In den Münsteraner Wahlkreisen verloren die Liberalen im Vergleich zu 2000 zwischen 7,9 und 7,4 Prozentpunkte. Die Freidemokraten gewannen in keinem Wahlkreis Stimmen hinzu. Ihr bestes Ergebnis erreichten sie mit 10 Prozent im Bezirk Köln I, am schlechtesten lagen sie mit 3 Prozent in Duisburg IV.
Mit 51 weiblichen Abgeordneten sind die Frauen im Landtag deutlich in der Minderheit. Sie stellen etwa ein Viertel der 187 Parlamentarier.

Artikel vom 24.05.2005