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»Mediziner-Ausbildung
auf Spitzenniveau«

Rosenhöhe ist jetzt Lehrkrankenhaus der Uni Münster

Von Matthias Meyer zur Heyde und Stefan Hörttrich (Foto)
Bielefeld (WB). Große Ehre für die Rosenhöhe: Wegen herausragender ärztlicher Kompetenzen ist die Klinik jetzt Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Münster.

Gestern unterzeichnete Klinik-Geschäftsführer Dr. Johannes Kramer den Kooperationsvertrag, der vorsieht, Medizinstudenten der Uni Münster bis zur Approbationsreife auszubilden. Bereits seit den 70ern arbeitet die Wilhelms-Universität mit dem Klinikum Mitte zusammen, zu dem die Rosenhöhe gehört. Außer Gilead gibt es in ganz OWL keine weiteren Häuser, die sich mit dem renommierten Titel eines Akademischen Lehrkrankenhauses schmücken dürfen.
»Die außerordentliche medizinische Kompetenz der Rosenhöhe und ihr umfassendes Ausbildungsangebot auf Spitzenniveau haben uns für das Haus votieren lassen«, sagte Dr. Bernhard Marschall, Studiendekan der Medizinfakultät Münster. »Die für uns höchst ehrenvolle Zusammenarbeit wird uns Ansporn und Verpflichtung sein, den hohen Standard zu halten«, kündigte Kramer an. Chefchirurg Dr. Mathias Löhnert bezeichnete den Umgang mit dem Nachwuchs als Anstrengung und Bereicherung zugleich: »Die ausbildenden Ärzte müssen große Leistungen bringen, bilden sich aber selbst auch weiter.«
Mit der neuen Approbationsordnung vom Juni 2002 fällt der »Arzt im Praktikum« fort - jetzt werden die Schlusstrimester (im sechsten Hochschuljahr) »unmittelbar am Krankenbett« und unter ärztlicher Aufsicht direkt berufstauglich gemacht. Sie leisten 476 PJ-Stunden (PJ = Praktisches Jahr), organisieren eigenverantwortlich die medizinische Betreuung »ihrer« Patienten und assistieren bei Operationen. »Den jungen Medizinern wird deutlich mehr abverlangt als früher«, versicherte Marschall.
Zwei Jahre lang beobachtet Münster nun die an der Rosenhöhe erbrachten Leistungen; dann kann der Vertrag um jeweils fünf Jahre verlängert werden. Wieviele Studenten nach Bielefeld (zusammen 1000 Betten an beiden Standorten) pro Trimester kommen, lässt sich aufgrund ihrer individuellen Neigungen und der entsprechenden Blockpraktika schwer schätzen - man geht von etwa 30 aus. In jedem Fall werden sie nach allerneuesten Standards geschult. Marschall spricht von »Hochleistungsmedizin« in Bielefeld.

Artikel vom 25.05.2005