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mit Lauterbach

Dreh in Venedig für Leon-Film

Venedig (dpa). »Es ist doch immer wieder faszinierend, wie Spieler auf Verluste reagieren«, sagt Heiner Lauterbach und zeigt sein unverkennbares Lächeln. Beim neuesten Fall des wie immer von Uwe Kockisch gespielten Kommissars Brunetti, »Donna Leon - Endstation Venedig«, ist der 52-Jährige Star-Gast in einer kleinen, aber wichtigen Nebenrolle und genießt das Milieu des venezianischen Spielcasinos.
Kleine wichtige Rolle: Heiner Lauterbach.Foto: teu

Dort hat das Filmteam unter der Regie von Sigi Rothemund kürzlich einen Drehtag lang Einzug gehalten für den Film, der im Herbst in der ARD zu sehen ist. »Ich spiele selber gern«, bekennt Lauterbach, »allerdings nicht wie ein Süchtiger, der spielt um des Spiels wegen, selbst wenn er verliert. Ich spiele, um zu gewinnen.« Was der Gewinn seines Kurzauftritts bei »Donna Leon« ist? Ein Achselzucken: »Ich kenne Produzent Nico Hofmann seit 25 Jahren und wollte ihm seine Bitte nicht abschlagen.«
Und das trotz der Strapaze, für nur vier Drehtage insgesamt drei Mal in die Lagunenstadt zu kommen, die er nicht einmal besonders mag: »Ich könnte hier nie wohnen. Zu eng, zu voll. Ich brauche die Weite des Starnberger Sees.« Insgesamt entspricht sein Engagement Hofmanns »Donna Leon«-Konzeption: »Das müssen Filme werden, die besonders stark das weibliche Publikum erreichen. Mit starken Frauengestalten. Und mit attraktiven Männern, gespielt von attraktiven Stars.«
Als Hofmann vor zwei Jahren Suzanne von Borsody für eine Episodenhauptrolle ins Ensemble holte, stellte sich der Erfolg prompt ein: Mit über sieben Millionen Zuschauern wurde »Sanft entschlafen« der bisher erfolgreichste Film der Reihe. Und jetzt Heiner Lauterbach in der Rolle einer nicht recht durchschaubaren Hintergrundgestalt, die alle Fäden in der Hand zu halten scheint: »Berlusconi. Das war das Stichwort, das man mir für die Rolle mitgegeben hat.«
Darüber hinaus will er sich nicht groß äußern und spricht lieber von dem Film, der gerade in eigener Regie entstanden ist, nach einer Idee vom Kollegen Mark Keller. »Anders rum« heißt der, ist eine Komödie und handelt von einem jüngeren Mann (Mark Keller), der bei zwei Homosexuellen aufwuchs (Heinz Hoenig und Rolf Zacher), sich unsterblich in eine Frau verliebt und bei einem ausgekochten Macho erfährt, wie sich - angeblich! - »ein richtiger Mann« verhält. Den Macho spielt Heiner Lauterbach selber, mit einem gehörigen Schuss Selbstironie - da er doch selbst schon lange kein Macho mehr sei, wie er betont.

Artikel vom 24.05.2005