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Vom Kampf um das Leben

37-Grad-Reportage zum Thema anonyme Geburt

ZDF, 22.15 Uhr: Im vergangenen Monat feierte das Hamburger Projekt »Findelbaby« sein fünfjähriges Bestehen. Heute zeigt die »37 Grad«-Reportage die Projektleiterin Leila Moysich bei der Arbeit.
Leila Moysich betreut Kinder und Mütter.Foto: ZDF

Unter dem Titel »Die Babyretterin« begleiten die Autoinnen Katrin Kammer und Dominic Egizzi die junge Frau bei ihren Einsätzen im Kampf um das Leben und die Zukunft von Neugeborenen. Vor fünf Jahren wurde in Hamburg eine der ersten Babyklappen eingerichtet. Seitdem heißt es für schwangere Frauen und Mädchen, die ihr Kind nicht behalten können: keine Fragen, keine Zeugen, keine Polizei. Leila Moysich betreut die Frauen während und nach der Schwangerschaft. Im Notfall fährt oder fliegt sie unverzüglich durch ganz Deutschland, um Mutter und Kind zu helfen. Sie sorgt dafür, dass die Frauen in Einrichtungen des Vereins »SterniPark« wohnen und in einem Krankenhaus entbinden können - Anonymität wird garantiert. Bis zu acht Wochen nach der Geburt können sich die Mütter entscheiden, ob sie mit dem Kind leben wollen oder es zur Adoption freigeben. Das Ziel: Kindesaussetzungen und -tötungen zu verhindern.
Die Autoren begleiten eine ungewollt Schwangere bei ihrem Kaiserschnitt. Zwei weiteren Schwangeren steht die Entscheidung bevor, ein Leben mit oder ohne Kind zu führen - junge Frauen, die über neun Monate lang in einer Lügenwelt gelebt und ihre Schwangerschaft vor Familie und Freunden verheimlicht haben.
Leila Moysich, geboren 1979, war seit Anfang des Jahres 2000 zunächst ehrenamtlich bei dem Projekt tätig. Seit 2002 arbeitet sie dort hauptberuflich von der Öffentlichkeitsarbeit bis zur Betreuung von Schwangeren und Müttern. Ihre persönlichen Erfahrungen mit den Frauen hat sie aufgeschrieben und in dem Buch »Und plötzlich ist es Leben« bei der Europäischen Verlagsanstalt veröffentlicht.

Artikel vom 24.05.2005