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Die EU bietet Afrikanern Hilfe an

Unterstützung für Friedenstruppen in der Krisenprovinz Darfur


Brüssel (dpa). Die EU-Verteidigungsminister haben der Afrikanischen Union (AU) logistische Hilfe beim Einsatz von AU-Friedenstruppen in der westsudanesischen Krisenregion Darfur angeboten. »Wir wollen zeigen, dass die europäische Sicherheitspolitik nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Wirklichkeit existiert«, sagte der luxemburgische Verteidigungsminister Luc Frieden gestern in Brüssel.
Die Details der EU-Hilfe sollen erst nach einer Konferenz am Donnerstag in Addis Abeba (Äthiopien), dem Sitz der AU, entschieden werden. An der Konferenz wird auch UN-Generalsekretär Kofi Annan teilnehmen.
Laut Frieden haben sich mehrere EU-Länder zur Hilfeleistung bereit erklärt. Einzelheiten nannte er nicht. Die EU will den etwa 6000 afrikanischen Soldaten vor allem durch Transportflugzeuge, aber auch durch die Bereitstellung von Fahrzeugen und Material helfen.
Zudem ist an Planungshilfe und Ausbildungsprogramme gedacht. »Sobald die afrikanischen Truppen bereit sind, werden wir in der Lage sein, sie an den Einsatzort zu fliegen«, sagte EU-Chefdiplomat Javier Solana. Der Einsatz der afrikanischen Friedenssoldaten liege in der Verantwortung der AU. In der Provinz Darfur geht die sudanesische Regierung mit Hilfe verbündeter Milizen gegen die Zivilbevölkerung vor.
Nach Schätzungen von Hilfsorganisationen kamen in Folge des blutigen Konflikts bisher etwa 300 000 Menschen ums Leben, zwei Millionen sollen aus ihren Dörfern vertrieben worden seien.

Artikel vom 24.05.2005