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Grüner Siegfriedplatz,
schwarzes Baumheide

Die 18- bis 24-Jährigen wählen bevorzugt »Rot«

Bielefeld (bp). Der Stadtbezirk Heepen hat sich zur Hochburg der CDU entwickelt. Die SPD erzielte ihre besten Ergebnisse in der Kernstadt. Rund um den Siegfriedplatz ist Bielefeld besonders »grün«. Das geht aus der Analyse der Landtagswahl hervor, die das Amt für Stadtforschung, Statistik und Wahlen zusammen mit dem vorläufigen Endergebnis am Montag vorgelegt hat. Die endgültigen Daten werden morgen, Mittwoch, vom Wahlausschuss besiegelt.

Am Wahltag gab es keine besonderen Vorkommnisse. Gerd Herjürgen (Wahlteam) ist erleichtert: »Alles ist glatt gelaufen.«
Amtsleiter Hans Teschner und seine Kollegen haben die Ergebnisse der Landtagswahl ausgewertet. Ein Ergebnis: Bielefeld bleibt NRW-Hochburg der Grünen. Mit 10,8 Prozent liegt die Partei weit über dem Landesmittel mit 6,2 Prozent. Im Wahlkreis 92 Schildesche-Mitte-Gadderbaum mit Michael Vesper als Kandidaten erreichen die Grünen das zweitbeste Ergebnis im Land. Im Stadtbezirk Mitte sicherten sich die Grünen 18,7 Prozent der abgegebenen Stimmen, der Kommunalwahlbezirk Siegfriedplatz ist der »grünste« in der Stadt mit einem Stimmenanteil von 26,1 Prozent. Schwach sind die Grünen in Baumheide mit mageren 4,4 Prozent.
Das ist auch der Bezirk, der den Liberalen Kummer macht: 3,4 Prozent der Stimmen entfielen dort auf die FDP. In Dornberg dagegen fuhren sie 7,5 Prozent der Voten ein. Für die CDU dagegen ist Baumheide top: Die Christdemokraten mit Kandidat Rainer Lux eroberten dort 52,5 Prozent der Stimmen. Die SPD holte ihr bestes Ergebnis im Wahlbezirk Ostbahnhof mit 46,2 Prozent.
Welcher Partei Männer und Frauen ihre Stimme geben, unterschied sich bei der Landtagswahl kaum. 20,5 Prozent der Frauen zwischen 35 und 44 Jahren gaben ihre Stimme den Grünen - die stärkste Gruppe für die Partei. Jeweils rund die Hälfte der Frauen und Männer, die über 60 Jahre alt sind, machten ihr Kreuzchen hinter dem Namen eines CDU-Kandidaten. Die größte Wählergruppe der Sozialdemokraten rekrutiert sich aus den 18- bis 24-Jährigen: 41,1 Prozent der Männer in diesem Alter wählten »Rot«, 47,3 Prozent der Frauen.
Die Bereitschaft, die staatsbürgerliche Pflicht zu erfüllen, stieg mit dem Alter: Von den 18- bis 24-Jährigen gingen knapp die Hälfte an die Urnen, bei den über 60-Jährigen waren es 72,4 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag in Bielefeld mit 64,3 Prozent knapp über den Landesschnitt (63 Prozent).
1500 Helfer waren ehrenamtlich in den Wahlvorständen tätig, 50 hauptamtliche Mitarbeiter sorgten dafür, dass die Landtagswahl reibungslos abgelaufen ist. Die Analyse ist im Internet unter www.bielefeld.de abrufbar.

Artikel vom 24.05.2005