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Bauernhaus-Museum ist »klamm«

Trotz steigender Besucherzahlen wird finanzielle Hilfe benötigt


Bielefeld (bp). Die Besucherzahlen im Bauernhaus-Museum steigen. 2004 waren es mit 26 000 mehr als noch im Jahr davor. Trotzdem ist das Museum »klamm«. Museumsleiterin Dr. Rosa Rosinski fürchtet, ohne (weitere) Sponsoren finanziell auf Dauer nicht über die Runden kommen zu können.
Mit ein Grund: Die Mittel der Arbeitsagentur für Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) fehlen an allen Ecken und Enden. Dabei baut das Museum schon jetzt auf Ehrenamtliche - zum Beispiel bei der Aufsicht. Fest angestellt sind Rosa Rosinski und die Museumspädagogin Lucie Deppe, der Hausmeister und eine Reinigungskraft mit einer halben Stelle. »Die Eintrittspreise zu erhöhen, die Öffnungszeiten einzuschränken oder das überaus beliebte Kinder- und Familienprogramm zu kürzen - das wäre alles kontraproduktiv«, sagt Rosa Rosinski. Die Historikerin erinnert daran, dass das Museum 2001 immerhin mit dem »Europäischen Museumspreis« ausgezeichnet wurde; um diesen Preis haben sich viele deutsche Museen - bislang vergeblich - beworben.
Weil sie keinen Sponsoren gefunden habe, müsse bereits eine Ausstellung zum Themenbereich »Mäuse« abgesagt werden: Die Exponate auszuleihen, wäre zu teuer geworden. Die erfolgreiche Ausstellung ». . . und sonntags in die Sommerfrische« sei dank vieler kleinerer Beiträge überhaupt erst möglich geworden. Rosa Rosinski träumt von einem (oder mehreren) Sponsoren, die das Museum verlässlich und auf Dauer unterstützen: »Die Betriebskosten bewirken, dass wir finanziell mit dem Rücken zur Wand stehen.«
Am Mittwoch, 26. Mai, 19.30 bis 21 Uhr, sind Freunde des Museums auf das Gelände an der Ochsenheide eingeladen: Die Konditorei Kraume will mit Süßem verwöhnen, die Fleischerei Niewehler mit Bratwurst, der Heimatverein steuert Brot und Kuchen aus dem Backofen des Museums bei. Beate Kapust vom Museums-Café bietet Waldmeister-Bowle und Mai-Bock an - alles »umsonst und draußen«. Die WDR-Lokalzeit überträgt von 19.30 Uhr an live aus dem Museum unter dem Motto »Ohne Moos nichts los«.

Artikel vom 24.05.2005