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Auf Schienen zügig nach Paris

Deutsche und französische Bahn planen Hochgeschwindigkeits-ICE

Straßburg (dpa). Die deutsch-französische Zusammenarbeit gewinnt auch im Schienenverkehr an Fahrt.

Von 2007 an wollen die Deutsche Bahn und die französische SNCF mit einer gemeinsamen Tochterfirma grenzüberschreitende Hochgeschwindigkeitszüge betreiben. Eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichneten Bahn-Chef Hartmut Mehdorn und sein französischer Kollege Louis Gallois gestern in Straßburg in Anwesenheit von Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) und Frankreichs Verkehrsminister Gilles de Robien.
Die Fahrtzeit von Paris nach Frankfurt und Stuttgart soll von derzeit gut sechs Stunden auf unter vier Stunden verkürzt werden. Mehdorn versprach den Bau einer zweiten Eisenbahnbrücke über den Rhein zwischen Straßburg und dem badischen Kehl sowie die Anbindung in Appenweier an die ICE-Strecke Basel-Karlsruhe für 2008 bis 2009.
Stolpe bezeichnete das Abkommen als »konkreten Schritt für das Zusammenwachsen Europas«. Knapp eine Woche vor dem Referendum zur EU-Verfassung in Frankreich sagte er: »Damit machen wir für jeden Europäer die Vorteile der europäischen Harmonisierung erkennbar.« Der Streckenabschnitt ist ein Teil der so genannten Magistrale für Europa, einer West-Ost-Achse von Paris über München und Wien nach Budapest, und wird von der Europäischen Union mitfinanziert.
Deutsche Bahn und SNCF erwarten, dass die Passagierzahlen auf den Strecken Paris-Frankfurt und Paris-Stuttgart spätestens 2010 auf zusammen 1,5 Millionen verdoppelt werden können. Damit erziele die gemeinsame Tochterfirma mit Sitz in Saarbrücken 100 Millionen Euro Umsatz. Die Gründung des Joint-Ventures ist zum 1. Januar 2006 geplant.

Artikel vom 24.05.2005