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unserer Stadt
Es ist die Liebe, die die Menschen buchstäblich mobil macht. Das war auch bei Ludwig Münch so. Vor 17 Jahren vertauschte er das rheinische Haan bei Düsseldorf mit Bielefeld - genauer: mit Ummeln. Denn dort war er zwei Jahre zuvor auf eine junge Dame namens Ursula getroffen. Die beeindruckte den Maler-Gesellen so, dass sein Entschluss fest stand: Die oder keine.
»Ich war damals von meiner Firma wegen eines Großauftrags für vier Monate nach Bielefeld geschickt worden. Und da man schließlich auch essen muss, kaufte ich nach der Arbeit immer in einem Lebensmittelladen an der Brockhagener Straße ein«, erzählt der 41-Jährige.
Schon bald war es nicht nur der Lebensmitteleinkauf, sondern vielmehr die nette Fachverkäuferin Ursula, die Ludwig Münch immer wieder in dieses Geschäft brachte. Aus der anfänglichen Sympathie wurde bald mehr. Was dann folgerichtig zur Hochzeit - und damit auch zu seinem Umzug in die Stadt am Teuto führte.
Hier hat Ludwig Münch nicht nur das private Glück mit seiner Ehefrau und den drei Kindern Christoph (13), Hendrik (11) und Johanna (7) gefunden, sondern auch das berufliche. »Ich bin seit dem 5. Mai vergangenen Jahres als Maler in Ummeln selbstständig«, sagt er hoch zufrieden. Die neue Handwerksordnung habe ihm dies möglich gemacht - auch ohne Meisterbrief.
»Nur mein damaliger Chef, bei dem ich etwa zehn Jahre beschäftigt war, hat traurig geguckt. Er wollte mich wohl nicht verlieren«, meint Münch. Seine Entscheidung zur Selbstständigkeit hat er bis heute nicht bereut - im Gegenteil. »Ich bin mit Augenmaß an die Sache herangegangen und habe den Ball immer flach gehalten«, betont er.
Was heißen soll: Die Zufriedenheit seiner Kunden - von der individuellen Beratung bis hin zur sorgfältigen Ausführung auch schwieriger Aufträge - gehen ihm über alles. Die Folgen spürt der »Ein-Mann-Betrieb« bereits: Der Kundenstamm wächst, die Mund-zu-Mund-Propaganda über seine prächtig ausgeführten Arbeiten, beispielsweise in Spachtel- oder Wischtechnik, auch. Zeit für sein jüngstes Hobby, einen Tanzkurs mit Ehefrau Ursula, nimmt sich Ludwig Münch dennoch.
Annemargret Ohlig
Artikel vom 25.05.2005