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»Dann sitze ich
eben ein Jahr«

Kambach will Dornberg verlassen

Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Um seinen Wechselabsichten zum Neu-Landesligisten VfL Theesen Nachdruck zu verleihen, ist Thies Kambach bereit, einen hohen Preis zu zahlen. »Dann sitze ich eben ein Jahr«, entgegnet der Dornberger Angreifer auf Ankündigungen von Hans-Werner Freese, den Spieler keineswegs ziehen lassen zu wollen. Dornbergs Manager wähnt sich im Recht: Kambach besitzt einen gültigen Vertrag bis 2006.

Eine nach dem heutigen Stand verfranste Situation mit Konfliktpotenzial. Dornbergs Trainer Andreas Brandwein erklärt: »Ich habe Thies aufgebaut. Uns verbindet ein freundschaftliches Verhältnis. Er möchte mit mir nach Theesen kommen«. Der Standpunkt von Manager Hans-Werner Freese: »Wir erwarten und pochen darauf, dass Thies seinen Vertrag bei uns erfüllt. Wir werden ihn nirgendwo hin ziehen lassen. Da bleibe ich kompromisslos. Wenn er nicht spielen will, guckt er eben ein Jahr zu«.
Mit dem Ammenmärchen, wonach Theesen keine Dornberger haben will, räumt Heinz-Werner Stork auf. »Der VfL Theesen will Kambach verpflichten, und der Spieler will zu uns«, hofft der VfL-Teammanager auf ein Dornberger Einlenken und eine gütliche Einigung. Thies Kambach selbst beteuert, »nicht sauer« auf den TuS Dornberg zu sein, sollte ihm die Freigabe verwehrt werden. »Ich habe einen Zweijahresvertrag, also muss ich mit den Konsequenzen leben. Ich möchte gerne Fußball spielen, jedoch für den VfL Theesen. Ich werde nach dieser Saison definitiv nicht mehr für Dornberg spielen«.
Der »Dreier« über Herford hat die Mühlenbrink-Mannen wieder in die luxuriöse Lage versetzt, ihr sportliches Schicksal aus eigener Kraft bestimmen zu können. »Wir müssen das Ding jetzt bestätigen und auch in Rhynern punkten«, wünscht sich Hans-Werner Freese. Für den Nichtabstieg seien in den ausstehenden zwei Spielen »vier Punkte allerunterste Grenze«.
Das Zünglein an der Waage spielt ausgerechnet der SV Hövelhof, der mit Bekanntwerden der nicht beantragten Oberligalizenz das Siegen eingestellt hat. Bereits seit sieben Spielen wartet das einstige Spitzenteam auf einen Dreier. Mit Wiedenbrück und Münster II geht es noch gegen zwei abstiegsbedrohte Teams; Schützenhilfe ist da kaum zu erwarten. »Eine Sauerei, was da abgeht«, schimpft Hans-Werner Freese.
Auch Andreas Brandwein bereitet »Bauchschmerzen«, dass die Hövelhofer Motivation zu einem »ungünstigen Zeitpunkt« derart im Keller ist. Folglich muss es die eigene Stärke richten: »Wir haben uns grundsätzlich stabilisiert und sind auf einem guten Wege«.
Derweil scheint sich auch Brandweins Nachfolger mit einem Happyend von der SpVg Brakel zu verabschieden. Fußballlehrer Jürgen Prüfer führte den einstigen Abstiegskandidaten auf den Thron der Bezirksliga, Staffel 3. Drei Spieltage vor Serienende nehmen die offensivfreudigen Brakeler (106 Tore) mit zwei Zählern Vorsprung auf TuS Erkeln die Tabellenspitze ein.

Artikel vom 24.05.2005