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Ideenreich Nischen gefunden

GAB vor 25 Jahren gegründet - Das Jubiläumsfest ist für August geplant

Von Elke Wemhöner

Bielefeld-Sieker (WB). Mit der Betreuung und Vermittlung von zehn schwer vermittelbaren Arbeitslosen begann vor 25 Jahren die Erfolgsgeschichte der GAB (Gesellschaft für Arbeits- und Berufsförderung). Heute steht das Kürzel für eine gemeinnützige Gesellschaft mit solider Basis, aus der immer wieder neue Ideen sprudeln. Wer das Gelände an der Meisenstraße besucht, bekommt einen Eindruck, was allein in Bielefeld bewegt wird. Zwölf Töchter streben der GAB nach: die Standorte reichen von Essen über Berlin bis Glauchau.
Die GAB ist unlösbar mit dem Namen Franz Schaible (54) verbunden, dem Gründer der Gesellschaft. Gelernter Schlosser und Diplom-Soziologe, trotz Realitätsnähe immer seine »Träume« pflegend. Und die drehen sich überwiegend darum, wie Partner zusammenzubringen oder Nischen zu nutzen sind - stets mit dem Ziel, Arbeitssuchende zu vermitteln oder ihre Kompetenzen einzusetzen.
Wer erinnert sich nicht an den Wiederaufbau des Bauernhaus-Museums? Die alten Balken wurden von GAB-Mitarbeitern restauriert, bevor sie an der Ochsenheide wieder aufgebaut wurden. Die Altpapier-Sammlung erfolgt monatlich durch das Recycling-Zentrum, einst eine GAB-Initiative und heute kleines, gesundes Unternehmen.
Die GAB-Büros - das erste befand sich im Crüwell-Haus am Alten Markt und kostete ganze drei Mark Miete - wuchsen im Laufe der Jahre. Und 17 Jahre nach Gründung bezogen sie Räume der ehemaligen Rochdale-Kaserne an der Meisenstraße. Auch dabei hatte Franz Schaible Hintergedanken: die Hallen, die alte Bäckerei, die Speicherhäuser - er hatte einige Nutzungsideen.
Diese sind Realität geworden. Ein Teil des Geländes wird von der Eurobahn als Depot und Wartungsbereich genutzt, eine Halle ist Gemeinschaftsatelier, die beiden Speicherhäuser beherbergen Gründerbüros, die Geschäftsstelle der Johanniter und die Bielefelder Tafel. Und manche Idee hat sich als genialer Treffer erwiesen: beispielsweise die Nutzung des alten Getreidesilos als Kletterzentrum des Bielefelder Alpenvereins.
Unkonventionell und kreativ - das sind Eigenschaften, die GAB-Gründer Franz Schaible in Zusammenhang mit »seinem Kind« gern hört. Sie decken jedoch nur einen Bereich ab. Denn auch Zuverlässigkeit und Kontinuität gelten für die GAB und ihre Töchter. Und das geht nur mit einem Mitarbeiterstamm (allein 422 Beschäftigte in Bielefeld), der entsprechende Kompetenzen hat.
Heute - anlässlich des Jubiläums - treffen sich die Geschäftsführer der GAB-Mutter und der Töchter in Bielefeld. Eine Feier ist für Ende August geplant, gleichzeitig mit dem Start des Offenen Kanals, der seine Studioräume - wenn wundertĂ•s - ebenfalls auf dem ehemaligen Kasernengelände hat. Gefeiert wird dann mit allen Bielefeldern, die sich der GAB verbunden und gewogen fühlen.

Artikel vom 23.05.2005