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Vier Kaltblüter gratulieren
zum 50-jährigen Bestehen

Traditionsgaststätte »Alt-Bielefeld« feiert Jubiläum

Bielefeld (MiS). Zwischen Pizzabäckern, griechischen und asiatischen Restaurants muss man schon lange suchen, um noch Lokale mit deutscher Küche zu finden. Aber es gibt sie noch: »Alt-Bielefeld« zum Beispiel, eine Traditionsgaststätte in der Bielefelder Altstadt, die auf eine nunmehr 50-jährige Geschichte zurückblicken kann.

Am Samstag wurde das Goldene Jubiläum mit vielen Stammgästen gefeiert. Und mit einem Original-Fasswagen der Brauerei Felsenkeller, gezogen von vier süddeutschen Kaltblütern.
Vom quirligen Großstadttreiben hatten sie sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Vom Kesselbrink aus zogen die vier kräftigen und prächtig geschmückten Pferde das Gespann quer durch die Stadt bis in die Obernstraße, wo sie für das samstägliche Einkaufspublikum zu einem besonderen Blickfang wurden. »Eine schöne Geste unserer Stammbrauerei zum Jubiläum«, freute sich »Alt-Bielefeld«-Geschäftsführer Detlef Burckhardt.
Gemeinsam mit Godwin Salins betreibt er seit 1998 die Traditionsgaststätte, tatkräftig unterstützt von Nicola Schmidtmeier, der guten Seele des Betriebes, und von Küchenchef Wolf Gieselmann. Der begeistert seit vielen Jahren mit seinen deftig-kräftigen Speisen das Publikum. Schnitzel und Bratkartoffeln mit Sülze kommen eben immer gut an.
Um 11 Uhr beginnt in aller Regel der Tag im »Alt-Bielefeld«, wenn die ersten Stammgäste zum Frühschoppen in die Gaststätte kommen, deren Besonderheit die beiden Eingänge an der Obern- und an der Goldstraße sind. Beliebt bei Geschäftsleuten, aber auch bei vielen Älteren, ist der Mittagstisch. Abends trifft sich der ein oder andere Stammtisch in der Gaststube. »Meist läuft das Geschäft bis Mitternacht«, erzählt Nicola Schmidtmeier. Am Wochenende auch schon einmal länger. Auch Gäste der ersten Stunde schauen häufig vorbei. So wie Walter Baltruschaft, der sich mit seinen 91 Jahren stets gern ein großes, frisch gezapftes Bier bestellt.
Beliebt ist das Lokal wohl wegen seines Namens auch bei auswärtigen Bielefeld-Besuchern. »Die erwarten hier auch das typisch westfälische Ambiente«, sagt Burckhardt und weiß zu berichten, dass das »Alt-Bielefeld« für ein paar amerikanische Touristen auch das Deutschland-Bild voll bestätigte, das man auf der anderen Seite des Atlantiks hat. »Als die Amerikaner bei uns zu Gast waren, hatten wir passend Schweinshaxe auf der Speisekarte.«

Artikel vom 24.05.2005