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Auch wenig Bewegung hilft

Betroffene nutzten Informationen am Diabetikertag

Bielefeld (WB/mzh). Der Zuspruch hätte besser sein können. Dennoch bewiesen viele Bürger beim »Diabetikertag 2005« im Bielefelder Krankenhaus Gilead I, dass ihnen ihre Gesundheit etwas wert ist.

»Es ist bewundernswert, wie ernsthaft viele Besucher mit dem Risiko umgehen, zuckerkrank zu werden«, sagte Bärbel Bollhöfener vom Vorstand des Bielefelder Diabetikergesprächskreises. »Die meisten haben sich alle Vorträge angehört und die Chance ergriffen, sich gründlich checken zu lassen.«
Blutzucker und Blutdruck, Langzeitblutzucker, Lipid-Profil (Körperfettmessung), Fußdruck und Cholesterinwerte - all dies ließ sich in den Krankenhausräumen messen. Und zwar kostenlos. Bärbel Haaf und Sandra Horstkotte, Pharmazeutisch-technische Assistentinnen der Busch-Apotheke, lobten das Gesundheitsbewusstsein der Bürger: »Die Untersuchung ist ja auch eine gute Investition - gleich, ob sie nun hier oder gegen Gebühr in der Apotheke durchgeführt wird.«
Anke Scheuermann von der Rosenapotheke maß das Körperfett ihrer bequem auf einer HighTech-Liege ruhenden Klienten, die Orthopädie- und Schuhtechnik-Firma Carsten Moch untersuchte den Fußdruck. »Diabetiker empfinden Schmerz nur sehr eingeschränkt, deshalb ist es wichtig herauszufinden, wie sich das Körpergewicht auf die Fußfläche verteilt«, erklärte Marco Döscher. »Im Einzelfall können sogar offene Stellen auftreten«, fügt seine Kollegin Friederike Luther hinzu.
Die sechs Vorträge kreisten um die drei Säulen der Diabetes-Behandlung: »Medizinische Therapie ist nur die eine Seite, gesunde, bewusste Ernährung und die richtige Bewegung tun ein Übriges, um die Zuckerkrankheit in den Griff zu bekommen«, sagte Gileads leitender Physiotherapeut Lothar Hoerster.
»Es braucht kein schweißtreibender Hochleistungssport zu sein, um den Stoffwechsel zu unterstützen.« Hoerster empfiehlt Bewegung, die sich problemlos in den Alltag integrieren lässt: »Gehen Sie zum Bäcker , um die morgendlichen Brötchen zu holen, und lassen sie das Auto stehen.« Das zahle sich aus - das Herz wird entlastet, der Medikamentenverbrauch sinkt.
»Lassen Sie sich Ihr Leben nicht von dem Diabetes diktieren!«, bat der Experte seine Zuhörer. Kompetente Tipps gibt's beim Diabetikergesprächskreis montags unter der Telefonnummer 3 29 21 86 sowie im Internet unter
www.diabetiker-bielefeld.de

Artikel vom 24.05.2005