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»Niederlage
können wir
verschmerzen«

Arminias Gelassenheit nach dem 1:2

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Stark begonnen und zum Schluss noch stärker nachgelassen. So verabschiedete sich Arminia am Samstag um 17.17 Uhr in die fußballerische Sommerpause. Die 1:2-Niederlage gegen UI-Cup-Teilnehmer VfL Wolfsburg nahmen die Bielefelder Fans dem Team nicht weiter übel. DSC-Geschäftsführer Roland Kentsch: »Schwamm drüber. Die Mannschaft hat eine bemerkenswerte Saison gespielt.«

Unterm Strich zählte nach dem 34. Spieltag tatsächlich nur der vorzeitige Klassenerhalt. »Diese letzte Niederlage können wir verschmerzen«, meinte denn auch ein gut gelaunter Präsident Hans-Hermann Schwick und stellte fest: »Das 1:2 tragen wir mit Gelasssenheit.« Interimscoach Frank Geideck hätte zwar durchaus gerne »etwas Zählbares« mitgenommen, gab aber auch zu: »Obwohl wir zum Schluss auf ein 3-5-2-System umgestellt und neuen Druck aufgebaut haben, war die klare spielerische Linie nicht mehr da.«
Dabei hätte Arminia durchaus das letzte »Pflicht-Freundschaftsspiel« für sich entscheiden können. »Wir hatten genügend Chancen«, bedauerte der eingewechselte Porcello. Saison-Shootingstar Patrick Owomoyela versiebte schon nach 58 Sekunden die hochkarätigste Möglichkeit. Wunderschön von Ervin Skela über den Wolfsburger Abwehrriegel in den Lauf gespielt, scheiterte die »Superlocke« freistehend an Keeper André Lenz.
Auch dem aufgerückten Abwehrspieler Marcio Borges mangelte es anschließend nach einer Skela-Ecke an Präzision beim Torschuss. Hätten zudem Pinto und Dammeier einen Konter sauberer durchgeführt und abgeschlossen, wäre es vielleicht schon früher um die »Wölfe« geschehen gewesen. So brandete der Tor-Jubel erst nach 35 Minuten auf. Nach Dammeiers Ecke reagierte Fatmir Vata am schnellsten und erzielte das völlig verdiente 1:0.
Ausgerechnet der zukünftige Wolfsburger Matthias Langkamp leitete mit einer unbedachten »finalen Aktion« den Ausgleich ein. Der flinke Petrov profitierte zunächst von Skelas Ballverlust im Mittelfeld. An der Torauslinie konnte Langkamp den trickreichen Bulgaren nur durch ein völlig unnötiges Foul bremsen. Schiri Fröhlich, der sich mit seiner 200. Partie aus der Bundesliga verabschiedete, zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Petrov ließ DSC-Schlussmann Hain keine Chance.
Auch am Wolfsburger Siegtreffer war Langkamp maßgeblich beteiligt. Bei Karhans Pass auf den Torschützen Brdaric fehlt die Absprache mit dem Kollegen Borges, so dass Brdaric plötzlich allein vor »Matze« Hain auftauchte und das Leder versenkte. In der Schlussphase war ein höherer Wolfsburger Sieg möglich. Auf der anderen Seite hätte Dalovic in der Nachspielzeit auch zum Ausgleich einköpfen können. Am Ende flossen ein paar Tränen. Patrick Owomoyela sprach für die meisten Spieler, die Arminia jetzt verlassen: »Ich habe in Bielefeld eine wunderschöne Zeit erlebt.«

Artikel vom 23.05.2005