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Den Respekt zu spät abgelegt

A-Jugend der TSG Altenhagen-Heepen verliert DM-Viertelfinale mit 24:29

Bielefeld (WB/jm). Verloren ist noch gar nichts, wenngleich sich die TSG Altenhagen-Heepen eine bessere Ausgangsbasis für das Rückspiel am kommenden Samstag erwünscht hatte: Im ersten Viertelfinale um die deutsche A-Jugendmeisterschaft zog die TSG beim Bundesliganachwuchs der SG Wallau-Massenheim mit 24:29 (9:14) den Kürzeren.

»Ein Drei-Tore-Sieg für Wallau wäre in Ordnung gewesen. Wir haben für unsere Verhältnisse zu wenig gemacht«, erkannte Trainer Martin Räber in einem »eigenartigen« Vergleich »maximal 70 Prozent« des eigentlichen Leistungsvermögens seiner Crew. Weil sich der Gegner zwar als »erwartet robust, aber nicht als Übermannschaft« präsentierte, prophezeit er aber gute Möglichkeiten, die Fünf-Tore-Hypothek »mit unserem achten Mann im Rücken« wett zu machen. »Die Jungs haben gekämpft, aber unglücklich gekämpft. Wir haben ein bisschen gegen den Namen gespielt. Diesen Respekt müssen wir ablegen und mit viel mehr Selbstbewusstsein an die Sache rangehen«.
Unterstützt von rund 40 Bielefelder Fans, erwischte der westdeutsche Meister trotz der langen Busfahrt den besseren Start, ging mit 2:0 und 4:2 in Führung. »Danach haben wir völlig den Faden verloren und deren Torwart zum Weltmeister geworfen«, monierte Räber das halbherzige Abschlussverhalten gegen SG-Kapitän Sebastian Schermuly. Auf der Habenseite der übernervösen Gäste standen zur Halbzeit bescheidene neun Tore - eine in dieser Saison selten erreichte Marke.
Erschwerend zu der hohen Eigenquote technischer Fehler (Räber: »Wir haben die Bälle frühzeitig abgegeben«) kam, dass die Unparteiischen die Heimmannschaft bevorteilten. Das ungleiche Siebenmeterverhältnis von 12:3 für Wallau empfand Martin Räber als »nicht in Ordnung«. TSG-Torhüter Pascal Welge wehrte bloß einen der Strafwürfe ab.
Florian Korte konnte sich in der ersten Halbzeit nur ein Mal in die Torschützenliste eintragen. Erst ab der 50. Minute »explodierte« (Räber) Bielefelds hünenhafter Halblinke und erzielte in der Schlussphase fünf seiner acht Treffer. Auf der anderen Seite verwandelte Junioren-Nationalspieler Michael Allendorf ein Kempa-Anspiel zum 29:24-Endstand. Trotz zwischenzeitlichen Sieben-Tore-Rückstands verlief die zweite Hälfte ausgeglichen (15:15). Der Druck laste nun eindeutig auf der TSG, ist aus dem zuversichtlichen SG-Lager zu vernehmen. »Es ist noch alles machbar. Wir werden am Samstag viel kaltschnäuziger auftreten. Wallau wird sich wundern«, freut sich Martin Räber aufs Wiedersehen.
TSG Altenhagen-Heepen: Welge - Korte (8), Werner (7/3), Schröder (3), Sawatzky (2), Meyer (2), Puls (1), Deutschmann (1), Blanke, Ristig, Thomas, Walter, Richter.
SG Wallau/Massenheim: Schermuly, Fäth, Prinz (4/2), Allendorf (7/2), Gramlich (1), Djurdejevic (4), Hahn (6/4), Heidelmann, Quilitzsch (4), Eisenhauer 2, Walldorf 1, During, Schwarz, Schimmelbauer, Heimer.
Der Spielfilm: 0:2 (3.), 2:4, 4:4, 5:4, 6:4 (12.), 8:7 (19.), 9:8, 10:8, 12:8 (24.), 14:9 (30.), 14:10, 16:10 (34.), 16:11, 16:12, 17:13, 18:13, 20:15 (42.), 22:16, 23:16 (47.), 23:18, 24:19, 25:20, 25:21 (52.), 26:22, 27:23, 28:23, 28:24, 29:24 (60.).
Schiedsrichter: Schembs/Weyell (Nackenheim/Nieder-Olm).
Zuschauer: 800.

Artikel vom 23.05.2005