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Wenn die Frau
zur »Hexe« wird

Liebenswerte Komödie mit Tiefgang

ZDF, 20.15 Uhr: Äußerlich wirkt die zurückhaltende Sophie Zauner (Julia Sternberger), die glücklich mit einem Versicherungsmakler verheiratet ist, völlig normal. Doch das täuscht: Sophie kann hexen.

Mit ihren übersinnlichen Fähigkeiten hat Sophie als Kind ihre Umwelt verblüfft, als Hausfrau hat sie den Hokuspokus allerdings verdrängt. So erschrickt sie am meisten, als sich unerklärliche Missgeschicke häufen, die ihrem Mann Herbert (Christian Berkel) völlig ungelegen kommen, da sie seinen geplanten Aufstieg ins Management behindern.
Diese Situation ist Ausgangspunkt des ZDF-Fernsehfilms der Woche mit dem Titel »Hexenküsse«, der heute Abend zu sehen ist.
Sophies Mann, der keine Ahnung hat, dass seine Frau dahinter steckt, wittert eine Verschwörung und ruft die Polizei, als eines Morgens die Bremsen seines Wagens versagen. Sophie erkennt mit Hilfe der klugen Frau Weinrich (Carola Regnier), dass sie selbst die Ursache der ominösen Zwischenfälle ist, die ihre Ehe mit Herbert zunehmend in die Krise stürzen. Als der Chef ihres Mannes sich samt Ehefrau zum Grillen ankündigt, will Sophie alles richtig machen, da die Beförderung auf dem Spiel steht. Wer positiv zaubern will, muss positiv denken, das immerhin hat Sophie gelernt. Aber dann lässt sie sich provozieren, und die Katastrophe nimmt ihren Lauf.
Die deutsche Komödie basiert auf dem Buch »Die Eisheilige« von der Allgäuer Krimiautorin Susanne Mischke. Hexerei als angewandte Schadenfreude - nach diesem Prinzip funktioniert auch »Hexenküsse«. Allerdings werde die Magie hier auch als ein Mittel zur Förderung des weiblichen Selbstbewusstseins dargestellt, sagt Heike Hempel, Leiterin der zuständigen ZDF-Redaktion. Die Entfesselung von Sophies Zauberkräften geht einher mit der Entdeckung eines neuen und weiblichen Selbstbewusstseins. »Hexenküsse« ist daher nicht einfach nur eine liebenswerte Komödie.

Artikel vom 23.05.2005