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In Partystimmung nach Mallorca

Werder Bremen gelingt in Kaiserslautern noch der Sprung auf Platz drei

Kaiserslautern (dpa). Nach dem Einzug in die Champions-League-Qualifikation düste der entthronte Meister Werder Bremen in ausgelassener Partystimmung zum Saisonausklang auf die Insel Mallorca.
Dank des 2:1-Sieges beim 1. FC Kaiserslautern und der Patzer der Konkurrenz aus Stuttgart und Berlin schafften die Hanseaten beim Bundesliga-Finale den kaum noch für möglich gehaltenen Sprung auf den dritten Tabellenplatz, durch den sich die Hintertür zur europäischen »Königsklasse« geöffnet hat. »Wir dürfen von der Champions League träumen, mehr nicht. Diese Chance wollen wir nutzen«, erklärte Sportdirektor Klaus Allofs nüchtern.
Das späte Glück empfanden die Bremer als gerecht, fühlten sie sich in der abgelaufenen Saison doch oft benachteiligt und als unglückliche Verlierer. »Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis und wie sich das in der Tabelle darstellt. Wir haben mit dem dritten Platz das bekommen, was wir verdient haben«, sagte Werder-Trainer Thomas Schaaf in gewohnt nüchterner Art. Bei seinen Spielern floss dagegen schon in der Kabine das Bier in Strömen - und ein Ende der Feierlichkeiten ist in den nächsten Tagen nicht absehbar. »Im Trainingslager auf Mallorca wird sicher ab und zu gefeiert«, kündigte der sonst eher zurückhaltende Miroslav Klose an.
Im letzten Saisonspiel gaben die Grün-Weißen gegen harmlose »Rote Teufel« noch einmal alles und wurden für ihr Engagement belohnt. »Auf solch ein Ende haben wir gehofft, dass die anderen Mannschaften für uns spielen und wir die Chance nutzen. Jetzt werden wir einen schönen Urlaub haben«, jubelte Nelson Valdez, der großen Anteil am nie gefährdeten Sieg vor 40 315 Zuschauern auf dem Betzenberg hatte. Zunächst bereitete der »Edel-Joker«, der dieses Mal von Beginn an stürmen durfte, die Führung durch Tim Borowski (12.) vor, dann traf er selbst zum 2:0 (42.). Der Anschluss durch Halil Altintop (45.+1) war nur ein Schönheitsfleck. »Die erste halbe Stunde war Katastrophen-Fußball. Aber auch in der zweiten Hälfte hatten wir keine einzige Torchance«, kritisierte Kaiserslauterns scheidender Interimstrainer Hans-Werner Moser verbittert.
Allofs wertete den späten Werder-Erfolg als weiteren Meilenstein auf dem Weg, sich dauerhaft unter den besten drei Bundesliga-Teams zu etablieren. »Es ist schön, dass wir auf diesem Weg vorangekommen sind. Es war eine positive Saison, in der bislang etwas fehlte. Der dritte Platz ist ein kleiner Trost«, erklärte der Sportdirektor.

Artikel vom 23.05.2005