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Herr der Ringe: Fabian Hambüchen war der Star des deutschen Turnfestes.

Großes Turnfest,
wichtiges Signal

Frisch, friedlich, fröhlich und frei

Berlin (dpa). Vom 1. Internationalen Deutschen Turnfest in Berlin sind wichtige Signale für die Zukunft des deutschen Sports und die bevorstehende Fusion der Dachorganisationen ausgegangen.

Diese Überzeugung vertrat Rainer Brechtken, der Präsident des Deutschen Turnerbundes (DTB), in seiner Bilanz des Massen-Spektakels, das in den zurückliegenden sieben Tagen mit mehr als 500 000 Besuchern ein Rekord-Interesse zu verzeichnen hatte.
»Es gibt derzeit noch zu viele Reibungsverluste. Diese können wir uns künftig nicht mehr leisten. Wenn wir in einigen Bereichen nicht radikal reformieren, riskieren wir die Zukunft des deutschen Sports«, sagte Brechtken, der als Mitglied in der Strukturkommission die Fusion von Deutschem Sportbund und Nationalem Olympischen Komitee mit vorbereitet.
Dem Chef des mit 5,3 Millionen Mitgliedern zweitgrößten deutschen Sportverbandes geht es vor allem um klare Finanzkonzepte. »Es wird künftig mehr Eigenfinanzierung geben. Die Fusion wird in Zeiten knapper Kassen nicht alle Probleme lösen können. Aber wir müssen die strukturellen Defizite beseitigen, die Gremien schlanker, schlagkräftiger machen«, forderte Brechtken, der von der Außenwirkung des Turnfestes überzeugt ist: »Es hat alle Erwartungen übertroffen. Berlin war ein Fest der Superlative.«
Neben der halben Million Zuschauer auf dem Messegelände - Donnerstag wurden mit 88 000 Besuchern sogar die Rekorde der »Grünen Woche« gebrochen - hatten sich Hunderttausende an den Abenden vor den Bühnen auf dem Schlossplatz in der Berliner City versammelt und bis tief in die Nacht ohne jegliche Vorkommnisse ihre Partys gefeiert. Mit 155 000 verkauften Tickets für die kartenpflichtigen Veranstaltungen und 28 000 Plätzen bei den Workshops der Turner- Akademie sorgte Berlin gleichfalls für neue Rekord-Zahlen werde.
Star des Turnfestes war der 17 Jahre alte Fabian Hambüchen. Der Vorturner räumte gleich vier Titel ab und macht sich inwzischen sogar Hoffnungen auf einen baldigen WM-Titel.

Artikel vom 21.05.2005