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»Eine tote Mannschaft«

A-Junioren-Bundesliga: DSC Arminia - Leverkusen 1:5

Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Ivan Pacheco verharrte nach dem Schlusspfiff eine Weile reglos auf seinem blauen Plastik-Klappstuhl, um seine Emotionen zu sortieren. Die Art und Weise der enttäuschenden 1:5 (0:4)-Heimniederlage in der A-Junioren-Bundesliga gegen TSV Bayer 04 Leverkusen brachte Arminias U 19-Trainer in Wallung.

»Wir haben in den ersten 20 Minuten eine tote Mannschaft gesehen. Hätten wir nicht ständig reingerufen, hätte man den Eindruck gewinnen können, wir wären auf einem Friedhof«, tadelte Pacheco angesichts der leidenschaftslosen Darbietung seines Teams, die in einen 0:4-Pausenrückstand gipfelte. »Es war eine grauenvolle erste Halbzeit«.
Zwar spielte Leverkusen einen ansehnlichen Fußball, doch die ersten beiden Tore waren Geschenke der gönnerhaften Almbuben. Beim 0:1 überboten sich Torhüter Pawel Zapala und Daniel Koberstein in Passivität; als lachender Dritter schob der entschlussfreudige Reichwein ein (12). Als die DSC-Abwehr das Leder nicht beherzt aus der Gefahrenzone drosch, stattdessen der eine den anderen anschoss, bedankte sich Tibor Heber mit dem 2:0 (29.).
Ehrgeiz war am Samstagnachmittag ein Fremdwort für den DSC Arminia, der sich. Der linke Flügel wurde überlaufen; erneut Reichwein krönte konsequent den Konter - 3:0 (41.). Drei Minuten später reichte ein überlegter Pass, um De Witt freizuspielen - 4:0. Die Zuordnungsprobleme machte Ivan Pacheco insbesondere an seinen »erfahrenen Spielern mit Regionalligaerfahrung« fest. »Sie waren nicht in der Lage, die Ordnung zu bewahren«. Das zuvor Besprochene (»Dem Gegner nicht zu viel Raum lassen, nicht zu tief stehen«) wurde bei weitem nicht so umgesetzt wie gewünscht.
Nach einer lauten Kabinenansprache besserte sich die Optik auf dem Feld. Die Arminen erarbeiteten sich ein Übergewicht samt guter Chancen. Gleich die erste nutzte, angeschossen von Schultens, Tim Danneberg zum 1:4 (51.). Janjic und Röber mangelte es leider an der letzten Konsequenz im Abschlussverhalten. Bedauert Pacheco: »Es war viel mehr drin, als das Ergebnis es aussagt. Es ist traurig, dass wir nicht in der Lage sind, eine gute Phase länger aufrecht zu erhalten. Vielleicht vertrauen wir in der Jugend den falschen Charakteren. Das mannschaftsdienliche Arbeiten ist bei manchen nicht da«.
DSC Arminia: Zapala - Zech, Stadel, Fischer (78. Göttsch), Danneberg, Röber, Koberstein, Janjic, Yildiz (78. Arslan), Eickel, Kaesberg (82. Beckmann).
Tore: 0:1 Reichwein (12.), 0:2 Heber (29.), 0:3 Reichwein (41.), 0:4 De Witt (44.), 1:4 Danneberg (51.), 1:5 Reichwein (68.).
Schiedsrichter: Lars Kasper (Göttingen).
Zuschauer: rund 60.

Artikel vom 23.05.2005