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Gepa verdient mit fairem Handel gutes Geld

Wuppertaler Fair Handelshaus steigert im 30. Jahr seines Bestehens deutlich den Umsatz

Kaffeetrinker: Der Geschäftsfürer des Fair Handelshauses gepa, Tom Speck, kostet verschiedene Sorten. Foto: dpa

Wuppertal (dpa). Bei diesem Thema will Thomas Speck keinen faulen Kompromiss eingehen: Kinderarbeit ist für den Geschäftsführer des Wuppertaler Fair Handelshauses gepa tabu. »Die Alternative heißt, den Eltern so viel Geld zu geben, dass ihre Kinder nicht mehr arbeiten müssen«, sagt er - fairer Handel eben.
Dass das Reizthema Kinderarbeit und fairer Handel überhaupt auf den Tisch kommt, liegt an einem italienischen Unternehmen. Equo Mercato vertreibt als einziges Fair Handelshaus in Europa Produkte, die von Kindern hergestellt werden. Begründung: Viele Kinder und Jugendliche in den Ländern der Dritten Welt hätten meist keine Wahl; mit fairen Preisen für die Produkte würde ihnen wenigstens eine würdevolle Arbeit garantiert.
Für Gerd Nickoleit aus der gepa-Geschäftsführung zählen solche Argumente nicht. Die Ziele des fairen Handels würden durch Kinderarbeit unterlaufen, glaubt er. Der faire Handel sei ein wirksames Mittel, um bessere Lebensbedingungen für die Menschen zu schaffen. So zahlt die gepa ihren Partnerunternehmen in der Dritten Welt, dazu gehören Kleinbauern, Handwerker und Unternehmen, mehr als die Weltmarktpreise hergeben.
Das Fair Handelshaus gepa hat im 30. Jahr des Bestehens entgegen der Konsumflaute im Einzelhandel kräftige Geschäftszuwächse verzeichnet. 2004/05 sei der Umsatz 8 Prozent auf 40 Millionen Euro gestiegen. Davon sei die Hälfte in den 800 Weltläden in Deutschland erwirtschaftet worden.

Artikel vom 20.05.2005