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Wolfsburg-Partie im Zeichen des Abschieds

Arminia: Rapolder beim Abschluss als Gast erwünscht

Von Hans Peter Tipp
Bielefeld (WB). Geschenke gibt es nur vor dem Spiel, die Punkte sollen in der SchücoArena bleiben. So lautet die Zielsetzung des Fußball-Bundesligisten Arminia Bielefeld vor dem letzten Saisonspiel gegen den VfL Wolfsburg. Dazu ist auch Ex-Trainer Uwe Rapolder eingeladen.

Ob der Fußball-Lehrer, dieser Tage bereits in Diensten des 1. FC Köln unterwegs, der Einladung Folge leistet, blieb gestern unklar. »Wir würden es begrüßen, wenn er kommt. Aber es ist seine eigene Entscheidung«, sagte DSC-Pressesprecher Hans Milberg. Eigentlich soll Rapolder unmittelbar vor dem Anpfiff zusammen mit neun Spielern von Präsident Hans-Hermann Schwick und die Geschäftsführer Thomas von Heesen und Roland Kentsch offiziell aus Bielefeld verabschiedet werden.
Auf einen Blumengebinde dürfen sich Patrick Owomoyela, Delron Buckley, Benjamin Lense, Matthias Langkamp, Bernd Rauw, Claudiu Raducanu, Klodian Duro, Ronny Kockel und Ervin Skela freuen. Dies ist eine in der Vergangenheit schon häufig erprobte symbolische Geste, die 2005 aber als ehrlicher Dank für gute und zuverlässige Arbeit zu verstehen ist. Immerhin hatten all diese Fußballprofis einen mehr oder weniger großen Anteil daran, dass aus dem »Absteiger Nummer 1« (Expertenmeinung vor der Saison) am Samstag noch immer der »Aufsteiger Nummer 1« (Tabellenvergleich mit Mainz und Nürnberg) werden kann. Tomasz Wisio fehlt in diesem erlauchten Kreis, weil er sein Bielefelder »Missverständnis« bereits beendet hat und nach Österreich zurückgekehrt ist.
Abschiedsstimmung soll während des Spiels gegen Wolfsburg, zu dem bislang 20 200 Karten verkauft sind, aber nicht aufkommen. »Ich erwarte, dass alle Spieler den Zuschauern zeigen wollen, wieviel Spaß es macht, hier Fußball zu spielen. Ziel kann es nur sein, mit drei Punkten für einen guten Abschluss zu sorgen«, sagte gestern der künftige Trainer Thomas von Heesen.
Die Verantwortung trägt aber noch einmal Interimstrainer Frank Geideck. Weil Gabriel, Schuler, Buckley und Eilhoff ausfallen und der Einsatz von ĂŠVata (Oberschenkelprobleme), Boakye (Fieber nach Malaria-Prophylaxe) und Lense (Achillessehne mit Bluterguss) fraglich ist, setzt er auf den alten Lehrsatz: Einstellung schlägt Aufstellung. Will heißen: Samstag entscheidet im Spiel zweier Mannschaften, die angesichts mäßiger Motivationslage (bester Aufsteiger werden hier - UI-Cup-Qualifikation dort) der größere Wille über Sieg und Niederlage.
Beim Gegner aus Wolfsburg wird derweil eine Diskussion geführt, die Bielefeld längst hinter sich hat. Bleibt der Trainer oder geht er? Vielleicht sollten die Arminen sicherheitshalber einen Extra-Strauß Blumen bestellen. Alles deutet nämlich darauf hin, dass nach dem Spiel VfL-Trainer Erik Gerets verabschiedet werden muss. Fragen zu diesen Thema waren gestern bei der Pressekonferenz in Wolfsburg streng verboten, worauf der ansonsten ausgesprochen öffentlichkeitsfreundliche Erstligist ausdrücklich hinwies - per Pressemitteilung.

Artikel vom 20.05.2005