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Vom Tanzgarten
in den Ehehafen

Ehepaar Faller feiert Goldene Hochzeit

Bielefeld (uj). Ein halbes Jahrhundert sind sie durch dick und dünn gegangen, haben die Kinder aufgezogen, gestritten und sich wieder vertragen, Freundschaften und Hobbys gepflegt und viele Reisen unternommen. Wenn das kein Grund zum Feiern ist, meinen Irmgard und Anton Faller, die den großen Familien- und Freundeskreis heute zum Goldenen Hochzeitsjubiläum eingeladen haben.

Nein, Liebe auf den ersten Blick war es nicht, als die gebürtige Danzigerin Irmgard Blank und der aus dem Lingen-Ems-Kreis stammende Lkw-Fahrer und gelernte Koch sich im Bielefelder Tanzgarten Brakensiek (damals an der Werther Straße gelegen) kennenlernten. »Aber irgendwann hat er mich dann doch zum Tanzen aufgefordert«, erinnert sich Irmgard Faller, die in Begleitung einer Cousine das angesagte Tanzlokal besuchte. Dass seine Künftige bereits eine dreijährige Tochter mit in die Ehe brachte, störte Anton Faller keineswegs. Gefragt nach der Zahl der gemeinsamen Kinder, sagt der 76-Jährige spontan »drei«. Tatsächlich wurden noch Tochter Gabi (1957) und Sohn Andreas (1958) geboren und Stieftochter Christine (1951) flugs mitgezählt.
In den ersten Jahren ging Irmgard Faller ganz in der Erziehung und Betreuung der Kinder auf. »Für mich waren das die schönsten Jahre«, sagt sie, die nichts auf Ganztagsschulen gibt: »Gerade für kleinere Kinder ist die Familie wichtig.« Als die Kinder selbständiger wurden, ging auch Irmgard Faller arbeiten und besserte in der Textilindustrie das Familiengehalt auf. Der Kegelverein und der Schrebergarten wurden das große Hobby des Paares, das die Geselligkeit liebte und genoss.
Gelegentlich, so geben die Eheleute zu, hing auch der Haussegen mal schief. Vornehmlich, weil Irmgard Faller mit Eifersucht zu kämpfen hatte. Nicht, dass ihr Anton ein Schürzenjäger gewesen wäre. »Aber einer, der gerne den Saal ausfegte«, erklärt sie.
Durch die Krankheit des Gatten wurde all das unwichtig. Seither halten die Eheleute zusammen, freuen sich über mittlerweile vier Enkelkinder im Alter von 28, 26, 17 und zwölf Jahren und warten - hallo Enkel im heiratsfähigen Alter! - sehnsüchtig darauf, endlich Uroma und Uropa zu werden.

Artikel vom 25.05.2005