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Gönnern dank
Boll im Finale

Pokal für Langwied und Plüderhausen

Hamburg (dpa). Mit zwei Pokalsiegen und der Chance auf einen dritten Titel haben sich die Tischtennis-Bundesligaclubs vorzeitig den Sieg in der Nationenwertung der europäischen Pokalwettbewerbe gesichert.
Die Frauen von Müllermilch Langweid verteidigten den Europapokal der Landesmeister. Im Rückspiel bei Rekordsieger Statisztika Budapest reichte dem Club nach dem 3:0 im Hinspiel eine 2:3-Niederlage. Der SV Plüderhausen setzte sich im rein deutschen Finale um den ETTU-Cup mit 3:1 gegen Müller Würzburger Hofbräu durch, nachdem er bereits den ersten Vergleich mit 3:2 gewonnen hatte.
In der Champions League erreichte der TTV Re-Bau Gönnern trotz einer 1:3-Niederlage bei SVS Niederösterreich erstmals das Endspiel, weil er im Hinspiel mit 3:0 die Oberhand behalten hatte. Für die Hessen machte Timo Boll schon im Auftakteinzel alles klar. Der WM-Zweite im Doppel drehte gegen den südkoreanischen Olympiasieger Ryu Seung Min einen 0:2-Satzrückstand um und sorgte durch das 3:2 für die Entscheidung. »Das ist ein toller Erfolg, nachdem wir die Playoffs in der Bundesliga verpasst haben«, sagte Rekordnationalspieler Jörg Roßkopf, der im Hinspiel Ex-Weltmeister Werner Schlager besiegt hatte. In den Endspielen treffen die Hessen auf Titelverteidiger Charleroi aus Belgien, der auch sein zweites Spiel gegen Zagreb mit 3:0 gewann. »Wir sind ganz klar Außenseiter und haben nichts zu verlieren«, meinte Roßkopf.
Yunli Schreiner beseitigte nach der knappen Auftaktniederlage der Ungarin Csilla Batorfi durch einen 3:2-Erfolg gegen die kroatische Weltranglistenfünfte Tamara Boros Batorfi die letzten Langweider Zweifel am dritten Cup-Gewinn nach 1997 und 2004. »Es gibt keine alten und jungen, sondern nur gute und schlechte Spielerinnen«, meinte Manager Willy Schweinberger mit Blick auf seine beiden Leistungsträgerinnen. Ex-Europameisterin Batorfi ist 36 Jahre alt, Schreiner bereits 40. Langweid trug sich als letztes Team in die Siegerliste des Europapokals der Landesmeister ein, der in der nächsten Saison nach dem Vorbild der Männer durch die Champions League ersetzt wird.
Der SV Plüderhausen verabschiedete sich mit dem zweiten ETTU-Pokal-Sieg nach 2002 in die Zweitklassigkeit. »Das ist heute gleichzeitig einer der schönsten und traurigsten Tage für uns«, sagte Manager Gerrit Albrecht. Seinem Team war wegen zu spät eingereichter Unterlagen die Lizenz verweigert worden. »Unsere Fans waren toll, sie haben uns zum Sieg getragen«, meinte Albrecht, der mit seiner Mannschaft den sofortigen Wiederaufstieg anpeilt.

Artikel vom 23.05.2005