03.06.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Mit Kunstblut und schauspielerischem Talent wurden Situationen realistisch dargestellt.

Zehn Helfer für bestimmte Notlagen

Neue Schulsanitäter an der Senner Hauptschule - realistische Ausbildung mit Kunstblut

Senne (gge). »Warum müssen die spannendsten Sachen eigentlich immer schnell zu Ende gehen?« meinte Jasmin Kranzmann. Sie ist eine von zehn Senner Hauptschülerinnen und-schülern, die jetzt ihre Ausbildung zu so genannten »Schulsanitätern« erfolgreich abgeschlossen haben. Andere ließen sich in Sofortmaßnahmen am Unfallort unterweisen.

Vier Tage lang, jeweils nachmittags von 14 bis 17 Uhr, stellten sich die Siebt- und Neuntklässler nach dem Unterricht freiwillig der Aufgabe, sich zu echten Helfern in der Not ausbilden zu lassen. Ralf Michel, Ausbilder bei der Ortsgruppe Brackwede der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG), unterwies die Jugendlichen in Theorie und Praxis auch an der »Wiederbelebungspuppe«.
Notfälle kommen meistens unverhofft. Zur Überraschung der Teilnehmer platzten denn auch die RNDs (Realistischen Notfall-Darsteller) Tobias Bechauf, Kim Winterbottom, Manuel Moshage mit nachgestellten Szenen mitten in die Ausbildung und die Teilnehmer waren gezwungen, sofort die überraschende »Notsituation« zu analysieren, die »Verletzungen« einzuschätzen, den Notruf abzusetzen und die erste Hilfe durchzuführen. Sie spielten die Unfälle unter Leitung von Sven Kohlbeck so realistisch (mit viel Kunstblut, schauspielerischem Talent und Sachverstand) nach, dass die Aufregung der Schüler fast so groß war wie in einer echten Notlage.
Die Einsätze wurden anschließend besprochen und die Strategien der künftigen Schulsanitäter optimiert »Dabei konnte man sehr gut beobachten, wie die Teilnehmer zusehends schneller und sicherer in der Einschätzung der unterschiedlichen Situationen und der Betreuung der Unfallopfer wurden«, meinte Lehrer Stefan Heckhoff.
Gestärkt wurde durch die Ausbildung auch das Selbstvertrauen der männlichen wie weiblichen Teilnehmer im Umgang mit ihnen fremden Personen. Zum Schluss reagierten sie deutlich souveräner und angemessener. Die Schulsanitäter werden in den Pausen oder bei besonderen Schulveranstaltungen eingesetzt, um bei Bedarf erste Hilfe leisten zu können. Gelernt haben sie, Verantwortung zu übernehmen und sich für andere einzusetzen.
Die Klasse 10 A1 und Schüler aus den Klassen 10 A2, 10 Typ B und 9a der Hauptschule Senne ergriffen die Gelegenheit und die »Wiederbelebungspuppen«, um sich vom DRK-Brackwede-Senneraum in Erster Hilfe ausbilden zu lassen. In zwei Kursen von jeweils acht Stunden Dauer brachte Lothar Kollien das Thema mit Humor und anschaulichen Beispielen und Bildern aus seiner jahrelangen Praxis den Schülern näher.
Den praktischen Übungen folgte ein schriftlicher Test. Wer ihn bestand, bekam die begehrten Bescheinigungen, die zum Beispiel für die Führerscheinprüfungen zur Vorlage beim Straßenverkehrsamt gebraucht werden.

Artikel vom 03.06.2005