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Solarsiedlung
»Kupferheide«
spart Energie

Verknüpfung ökologischer Aspekte

von Ulrich Hohenhoff
(Text und Fotos)
Quelle (WB). Nur eine Baulücke muss noch bebaut und verkauft werden, dann sind die Bauarbeiten in der Solar-Siedlung »Kupferheide« in Quelle abgeschlossen, das Projekt nach vier Jahren Bauzeit vollendet.

Bewohner, Planer und Investoren bekamen vorab schon mal Besuch. Dr. Michael Vesper, »grüner« Städtebauminister, enthüllte einen »Solarpoint«. Der Informationsturm aus Glas und Stahl dokumentiert mit Zahlen, Daten, Fakten und einem Luftbild die gelungene Entwicklung der Siedlung.
Die Solar-Siedlung »Kupferheide«, eine von insgesamt 50 fertigen oder noch im Bau befindlichen in Nordrhein-Westfalen, verknüpfe eine Reihe von landespolitischen Zielen, sagte Vesper. Im Rahmen des Expoprojektes »Regionalstation Zukunft - mehr als eine Bahnsteigkante« wurde im Jahre 2000 der Haltepunkte »Kupferheide« an der Bahnstrecke des »Haller Willem« geschaffen. Damals habe die Landesregierung entschieden, »Wohnen an die Bahn zu bringen«. Dieses ökologische Konzept habe sich hervorragend mit der Projektidee einer Solarsiedlung verbinden lassen.
»Quelle-Kupferheide« sei eine von 13 fertigen Siedlungen in Nordrhein-Westfalen, elf weitere seien im Bau und 14 in Planung. »Wir zeigen damit, dass die Nutzung von Solarenergie nicht nur etwas für Häuser von Individualisten, sondern auch für komplette Siedlungen geeignet sind«. Zwar seien die Anforderungen an Solar-Siedlungen sehr hoch und der Hausbau mit höheren Kosten verbunden, doch auf der Basis erneuerbarer Energien rechneten sich derartige Lösungen.
Der Minister baute auf den »Mulitplikationseffekt derartiger Siedlungen, die für andere Anregung seien könnten, »ebenfalls so zu bauen«. Auch Bezirksvorsteher Siegfried Kienitz, der zusammen mit Vesper, den »Solarpoint« enthüllte, wies auf die Vorzüge des idyllisch gelegenen Standortes hin. »Man wohnt im Grünen und ist dennoch schnell in der Stadt«. Eine wichtige Rolle beim Anschub hätten damals die Stadtwerke gespielt, die das Projekt mit einem Zuschuss von 250 000 DM unterstützten.
Betrachtern bietet sich auf dem 2,7 Hektar großen Areal ein im wahrsten Wortsinn bunter Mix individueller Reihen- und Doppelhäuser oder Mietwohnungsbauten. Mehr als 70 Familien leben mittlerweile dort, haben eine Art Solidargemeinschaft gebildet. »Alle hatten von Beginn an dasselbe Ziel«, erklärte Dipl. Ing. Armin Jung, freier Stadtplaner und Mitinitiator des Projektes, das von der Landesinitiative »Zukunftsenergien NRW« tatkräftig begleitet wurde. Und Rainer Friedrich, Klimaschutzbeauftragter der Stadt, beschreibt klar die Vorteile der Siedlung. »60 Prozent des Warmwasserbedarfs werden über solarthermische Kollektoren gedeckt, mindestens ein Drittel des Strombedarfs über Fotovoltaik-Anlagen«. Im zweiten Bauabschnitt wurde dann noch erhöhter baulicher Wärmeschutz umgesetzt.
In Zeiten ständig steigender Haus- und Wohnungsnebenkosten eine deutliche finanzielle Entlastung für die Bewohner. Naturnahe Grünflächengestaltung und Regenwassernutzunganlagen ergänzen die ökologischen Aspekte der Siedlung »Kupferheide«. Der Status »Solarsiedlung« wird erst nach eingehender Prüfung verliehen.

Artikel vom 20.05.2005