19.05.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Appell an Aufsichtspflicht der Eltern

MoBiel zu Unfall am Siegfriedplatz: Sicherheitsstandards werden eingehalten

Bielefeld (MiS). Das Mädchen, das am Dienstag in der Stadtbahnhaltestelle Siegfriedplatz aus acht Metern in die Tiefe stürzte und dabei schwere Verletzungen erlitt, wird weiter in die Kinderklinik Bethel behandelt.

Nach Angaben von moBiel-Sprecher Wolfgang König ist es das erste Mal seit Inbetriebnahme der Stadtbahn Anfang der 90er Jahre, dass sich ein Kind in einer Haltestelle beim Spielen auf diese tragische Weise schwer verletzt habe. »Die Anlagen entsprechen den erforderlichen Sicherheitsstandards«, betonte König. Sie seien mehrfach überprüft worden. Alle Vorsichtsmaßnahmen könnten aber letztlich nicht verhindern, dass sich jemand fahrlässig verhalte.
Wie das WESTFALEN-BLATT berichtete, hatte die Neunjährige am Dienstag mit einer Gleichaltrigen in der Haltestelle gespielt. Gegen 17.45 Uhr hatte sie sich auf den Handlauf der Rolltreppe gesetzt und versucht, sich in die Höhe fahren zu lassen. Dabei hatte das Mädchen das Gleichgewicht verloren und war in die Tiefe gestürzt. Ihre Spielkameradin war die Treppe hinaufgelaufen.
Polizeisprecher Martin Schultz appellierte in diesem Zusammenhang gestern an die Eltern, die Aufsichtspflicht wahrzunehmen und ihre Kinder darauf hinzuweisen, dass das Spielen in solchen Anlagen grundsätzlich nicht gestattet sei. Auch die Bezirksbeamten kontrollierten bei ihren Rundgängen die Stadtbahnstationen, könnten aber nicht regelmäßig präsent sein.
MoBiel sieht ebenfalls die Eltern in der Pflicht. Die Verkehrsbetriebe haben in der Station Siegfriedplatz Kameras installiert. Diese werden aber nur von Zeit zu Zeit von der moBiel-Verkehrszentrale in Sieker zugeschaltet.
Nachdem am Dienstag ein Stadtbahnfahrer gemeldet habe, dass ein Mädchen verletzt auf dem Bahnsteig liege, habe sich die Verkehrszentrale mit Hilfe der Kameras sofort ein Bild von der Lage gemacht und weitere Hilfe veranlasst, erläuterte König. Die Neunjährige war zunächst an Ort und Stelle versorgt, dann ins Krankenhaus gebracht worden

Artikel vom 19.05.2005