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Lebenslang für Mord an Geldboten

Komplize zu sechseinhalb Jahren verurteilt -ĂŠTippgeber freigesprochen


Von Uwe Koch
Vlotho (WB). Mit einer lebenslangen Freiheitsstrafe soll der Todesschütze von Vlotho die Ermordung eines Bankboten sühnen. Dieses Urteil fällte gestern das Schwurgericht des Bielefelder Landgerichts, das den Tippgeber für den Überfall freisprach.
Am 12. November 2004 hatte der gebürtige Russe Alexej B. (25) den 65-jährigen Geldboten Erwin T. vor der Filiale Vlotho-Valdorf der Kreissparkasse Herford überfallen. Verzweifelt versuchte der Rentner, seine Aktentasche festzuhalten. Der Mann aus Preußisch Oldendorf zog eine Waffe und schoss viermal auf den Boten, der seinen Verletzungen noch am Tatort erlag. Das Gericht wertete das als Mord.
Erbeutet hatte der Täter lediglich Bankunterlagen und eine Goldmünze. Den Tipp zu dem Überfall hatte der Lkw-Fahrer Ralf G. (41) aus Bad Oyenhausen gegeben, der davon von einer Kurierfahrerin erfahren hatte. G. wurde gestern freigesprochen. Die Richter konnten nicht nachweisen, dass er bis zuletzt an der Planung beteiligt gewesen sei. Zu sechseinhalb Jahren Haft wegen eines gemeinschaftlich schweren Raubes hingegen verurteilte das Gericht den dritten Mann des Trios: Der Usbeke Hassan I. (27) hatte den späteren Mörder Alexej B. zum Tatort gefahren.

Artikel vom 20.05.2005