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Waffenlager ausgehoben

68-jähriger Jöllenbecker greift Polizei an


Bielefeld (WB). Die Polizei hat in Jöllenbeck einen 68-jährigen Mann ermittelt, der vermutlich nicht nur auf Tiere geschossen hat, sondern auch über ein enormes Waffenlager verfügt. Zeugen riefen die Beamten Pfingstsonntag zum Oberlohmannshof, wo in der Mittagszeit Schüsse zu hören gewesen waren. Der Schütze verweigerte die Herausgabe des Luftgewehrs, obwohl er weder Waffenbesitzkarte noch Waffenschein vorlegen konnte.
Als die Polizeibeamten nach mehrmaliger Ankündigung damit begannen, die Wohnung zu durchsuchen, griff der Rentner einen Polizisten unvermittelt an und versuchte, ihn zu Boden zu reißen. Wild um sich schlagend, konnte er mit einer Handfessel gebändigt werden. Danach kamen neben einem Kettensägeblatt folgende Waffen zu Tage: zwei Luftgewehre, ein offensichtlich funktionsfähiger Karabiner als Kriegswaffe, ein Degen und ein Dolch. Gegen den Widerspruch des Besitzers wurden die Gegenstände beschlagnahmt.
Im Garten befand sich ein selbst installierter Schießstand ohne ausreichende Absicherung. In der Mülltonne lag eine erschossene Schwarzdrossel. Nachdem sich die Situation beruhigt hatte, wurde auf die Festnahme des Schützen verzichtet. Allerdings wird gegen ihn nun wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Beleidigung, Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz, das Waffen- und das Tierschutzgesetz ermittelt.

Artikel vom 19.05.2005