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»Wie ein Fels in der
Brandung für die FDP«

Wolfgang Gerhardt beklagt Vertrauensverlust von Politik

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Das Liberale Netzwerk hatte zu seiner 30. Bielefelder Veranstaltung eingeladen. Gastredner gestern Abend war der Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Dr. Wolfgang Gerhardt (61).

Gastgeberin Alexandra Oetker erinnerte vor 620 Gästen in der Ravensberger Spinnerei daran, dass Gerhardt auch der Redner der allerersten Veranstaltung des »Netzwerkes« 1997 gewesen sei. Sie lobte: »Sie haben sich von Gegenwind nicht umpusten lassen, waren ein Fels in der Brandung auch in schwierigen Zeiten der FDP.« Er sei ein Vertreter der Ernsthaftigkeit, damit ein »Nicht-Vertreter der Spaßgesellschaft«.
Gerhardt selbst betonte, er sei dankbar für jede Gelegenheit, seine Überzeugungen persönlich und ausführlich darlegen zu können, denn: »Heutzutage ist die Vermittlung von Politik ja allenfalls in 90-Sekunden-Häppchen üblich - und was gesagt wurde, das weiß anschließend niemand.« Er beklagte den Vertrauensverlust von Politik und betonte: »Kein Staat kann für die Menschen so viel tun, wie sie für sich selbst.« Er forderte mehr »Willen zur Qualifizierung und mehr eigene Anstrengung ein«, ist überzeugt, dass die »Grundlagen der Lernkultur« in den Familien gelegt werden müssten: »Das ist eine Erziehungsaufgabe.«
Die rotgrüne Bundesregierung lege Potenzialen Steine in den Weg und erhebe gegen jeden, der sich dagegen zu wehren versuche, den Vorwurf, er rede Deutschland schlecht. Sein politisches Ziel sei es, dass die FDP »von den Menschen als Partner angesehen« werde.
Angemeldet hatten sich bei den Gastgebern Alexandra Oetker, Dr. Florian Böllhoff, Dr. Bernhard von Schubert und Eitel Riefenstahl unter anderem Dr. Gunther Tiehlen (Bertelsmann) und dessen Frau Ulla, Dr. Peter Zinkann (Miele) und dessen Frau Karin, Prof. Constantin von Barloewen, Gudrun Kopp (MdB), CDU-Europaparlamentarier Elmar Brok, die Bielefelder FDP-Politiker Harald Buschmann und Otto Sauer. Moderator war Dr. Carl Graf HohenthalSeite Politik

Artikel vom 19.05.2005