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Erstklassiges
Orgelkonzert

Vier Könner in Nicolai

Bielefeld (WB/mzh). Zum ersten Mal erklingt die einzigartige Große Beckerath-Orgel in der Altstädter Nicolaikirche einen ganzen Abend lang.

Anlass ist der »Geburtstag« des weithin gerühmten Instrumentes, dessen Einführung am 30. Mai 1965 erfolgte. Bei der Firma Beckerath in Hamburg war man auf das nach Bielefeld gelieferte Exemplar besonders stolz.
Der mit Preisen überhäufte Stefan Kagl, der erste von vier hochkarätigen Organisten, beginnt seinen Vortrag an diesem Freitag, 20 Uhr, mit Präludium und Fuge von Bach und spielt anschließend Werke von John Stanley, Schubert und Jean L'Anglais.
Zu jeder vollen Stunde führen die Musiker in maximal zehnminütigen Referaten in die Kompositionen ein und spielen dann etwa 35 Minuten lang. In den 15-minütigen Pausen werden Getränke und ein einfacher Imbiss gereicht.
Um 21 Uhr spielt der auf das 17. und 18. Jahrhundert spezialisierte Wolf-Eckart Dietrich Werke von Nicolaus Bruhns, Bach, Jan Pieterszoon und Jehan Alain - selten gehörte Meisterkompositionen.
Hartmut Sturm, derzeit auf der vakanten Kantorstelle in Nicolai, hat die Orgelmusik in der Altstadt auf nie gekannte Höhen geführt; ohne ihn wäre die erstklassige Besetzung dieser Orgelnacht nicht möglich gewesen. Sturm spielt um 22 Uhr Bach, Gustav Adolf Merkel und »Sieben romantische Monogramme über Bach« von Helmut P. Tramnitz.
Zum Abschluss (23 Uhr) des von Pfarrer Armin Piepenbrink-Rademacher im Rahmen der Stadtkirchenarbeit initiierten musikalischen Leckerbissens spielt der »Avantgardist« Johannes Vetter Erik Saties »Armenmesse«, erweist aber, wie seine Vorgänger auch, Bach seine Reverenz. Karten zum Preis von acht Euro (ermäßigt: fünf Euro) für die gesamte Orgelnacht (inclusive Bewirtung) gibt es an der Abendkasse.

Artikel vom 19.05.2005