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Nach strengen Regeln

Vierteiler »Die harte Schule der 50er Jahre«


ZDF, 19.25 Uhr: War früher alles besser? »Widerlich, das Zahnsalz, das bringt einen morgens fast zum Erbrechen«, sagt Kera-Rachel Cook. Die Schülerin hat die 50er Jahre selbst erlebt - im 20. Jahrhundert auf Burg Hohenfels, eigentlich Sitz des Internates Salem. Dort wurden für die Erlebnisdokumentation »Die harte Schule der 50er Jahre« 24 Gymnasiasten in die Nachkriegszeit zurückversetzt. Die 16- bis 17-Jährigen haben alle die 10. Klasse eines Gymnasiums abgeschlossen. Vier Wochen lang hieß es: Lehrer dürfen brüllen, Schuluniformen müssen tadellos sitzen, und der Tagesplan lässt nur abends vor dem Einschlafen zwei Stunden freie Zeit. Die erste der vier 50-Minuten-Folgen gibt es heute, die anderen folgen im Wochenabstand.
Lehrer, die die 50er Jahre als Schüler noch selbst erlebt haben, unterrichten nach dem Lehrplan von 1954, die Schulordnung ist streng, die Strafen hart. Vom Unterricht selbst bekommt der Zuschauer jedoch eher wenig mit: Da wird eine ratlose Schulklasse laut nach dem höchsten Berg im Bayerischen Wald gefragt, danach heißt es Multiplizieren - natürlich ohne Taschenrechner.
Die Kameras konzentrieren sich auf die äußerliche Verwandlung und die Rebellionen. Ein Frisör im weißen Kittel schneidet den Jungs die Haare, die Mädchen bekommen Zöpfe geflochten. In Einzelgesprächen spürt Regisseur Marcus Olschewski den Entwicklungen und Gedanken der Jugendlichen angesichts der strengen Regeln im Internat nach.

Artikel vom 19.05.2005