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Merkur »reifte« langsam heran

Volwahsen-Ausstellung in der Kunsthalle wird am 28. Juni eröffnet

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Ein Dutzend Skulpturen, Zeichnungen und Werk-Fotografien zeigt die Ausstellung, die am 28. Juni in Erinnerung an den Künstler Herbert Volwahsen im Foyer der Kunsthalle eröffnet wird.

Volwahsen, der im Alter von 81 Jahren 1988 gestorben ist, war Leiter der Werkgruppe Plastik an der damaligen Werkkunstschule Bielefeld und schuf den Merkur-Brunnen, der 33 Jahre lang auf dem Alten Markt stand.
An diesem 28. Juni soll vor der Ausstellungseröffnung auch eben der Merkur-Brunnen an seinem neuen Standort, dem Bunnemannplatz, eingeweiht werden. Die Skulptur des fliegenden Götterboten musste im Rahmen der Altstadt-Sanierung den Alten Markt räumen (das WESTFALEN-BLATT berichtete).
Kuratorin der Volwahsen-Ausstellung ist Dr. Jutta Hülsewig-Johnen, stellvertretende Leiterin der Kunsthalle. Neben den vier Skulpturen des Künstlers, die das Bielefelder Haus selbst besitzt (»Paar«, »Rückblickender«, »Fußwaschende«, »Balance«) werden Arbeiten aus Privatbesitz bzw. aus dem Nachlass gezeigt, die die Witwe Dorothee Volwahsen zur Verfügung stellt.
Jutta Hülsewig-Johnen hat Dorothee Volwahsen, die zur Brunnen-Einweihung und zur Ausstellungs-Eröffnung erwartet wird, in ihrem Wohnort Murnau besucht, dort mit ihr gemeinsam die Exponate ausgesucht. Herbert Volwahsen fertigte von seinen Bronzeskulpturen - die Plastik »Heiteres Spiel« steht vor der Carl-Severing-Schule an der Huberstraße - zunächst Ton- oder Gipsmodelle an. Erhalten sind Fotografien von der Entstehung des »Merkur«, der zunächst auf einer Art Sockel »schwebte«, später dann entwickelte der Künstler erst den Bronzering, der die Plastik heute trägt. Volwahsen habe an dem Brunnen etwa zwei Jahre lang gearbeitet. Jutta Hülsewig-Johnen beschreibt Volwahsens Skulpturen als »zeittypisch in der Tradition von Kolbe und Marx«: »Blicklose Gesichter, in sich versunken - den Blick nach innen gerichtet.« Sie erstellt eine Broschüre, um das Werk Volwahsens wieder in der Region bekannt zu machen. Die Kuratorin: »Arbeiten von Herbert Volwahsen stehen unter anderem in Gütersloh, Werther, Lemgo, auf dem Sennefriedhof.« Er war sechs Jahre lang an der Werkkunstschule tätig, lehrte anschließend in Dortmund.
Jutta Hülsewig-Johnen ist es wichtig, dass sich der Name Herbert Volwahsens wieder mit dem Merkur-Brunnen verbindet: »Der Brunnen mit der Skulptur ist sicher der bekannteste in Bielefeld.«
Die Ausstellung in der Kunsthalle wird bis zum 31. Juli zu sehen sein.

Artikel vom 19.05.2005