03.06.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Schöne Ferien -Êdamit die Traumreise kein Albtraum wird!

Vor dem Urlaub Impfschutz und Medikamenten-Vorräte gewissenhaft checken

Von Daniela Rahn
Bielefeld (WB). In fünf Wochen beginnen in Nordrhein-Westfalen die Sommerferien. Schon lange steht für die meisten Familien fest, wohin die Reise geht. Ziel und Unterkunft wurden mit Akribie ausgesucht, der Flug ist gebucht, das Mietauto bestellt. Stiefmütterlich wird hingegen mancherorts das Thema Reisegesundheit behandelt.

Erst auf den letzten Drücker in die Apotheke zu hetzen, um das Nötigste für die Reise zu besorgen, ist wenig ratsam. Denn eine funktionierende Reise-Apotheke enthält mehr als ein paar Kopfschmerztabletten, Salbe gegen Insektenstiche und ein Mittel gegen Durchfall. »Wir stellen die Reise-Apotheke für unsere Kunden individuell zusammen«, sagt Michael Richter, Apotheker und Chef der Elefanten-Apotheke in Bielefeld-Brackwede. Dazu sei es zunächst wichtig, abzuchecken, um welche Art der Reise es sich handele: »Wer mit dem Rucksack auf Abenteuer-Tour ist, muss natürlich andere Vorkehrungen treffen als jemand, der eine Pauschalreise nach Mallorca gebucht hat.«
Als Basis-Paket hat sich seiner Erfahrung nach die »konfektionierte Reiseapotheke« bewährt, die als Komplett-Angebot in jeder Apotheke bereitgehalten wird. Darin enthalten sind Wundsalbe sowie Mittel gegen Durchfall und Verstopfung, Sodbrennen und Sonnenbrand. »Darauf aufbauend empfehlen wir für mögliche Verletzungen zunächst die minimale Ausrüstung mit Desinfektionsmittel, Verbandmaterial, Pflaster und sterilen Kompressen«, erklärt Michael Richter.
Was sonst noch ins Reisegepäck gehört, erarbeitet der Apotheker zumeist im Gespräch mit dem Kunden: »Welche Vor-Erkrankungen liegen vor? Gibt es individuelle Empfindlichkeiten, Allergien oder eine Neigung zu Augenentzündungen? Möchte man im Urlaub tauchen oder wandern gehen? Werden möglicherweise Tabletten zur Trinkwasser-Desinfektion benötigt? Führt die Reise in ein Dritte-Welt-Land und braucht man somit Einmal-Spritzen und Kanülen für den Notfall?
In einem Beratungsgespräch, so Richter, sei auch der Hinweis auf die Überprüfung des Impfschutzes sinnvoll: »Bei vielen Erwachsenen sind Basis-Impfungen wie Polio, Diphterie und Tetanus nicht mehr auf dem neuesten Stand. Wir geben aber auch Auskunft darüber, für welches Reiseland welche speziellen Impfungen zu empfehlen sind.« Dafür, so der Apotheker, sei es jedoch wichtig, etwa sechs bis acht Wochen vor Reiseantritt Informationen einzuholen, um die entsprechenden Maßnahmen rechtzeitig einleiten zu können.
Ist der Nachwuchs mit auf großer Fahrt, gehören Fiebermittel, Sonnen- und Insektenstich-Salbe sowie ein Mittel gegen Magen- und Darmerkrankungen in den für Kinder passenden Dosierungen natürlich mit an Bord.
Der Check für die Reise-Apotheke ist in jedem Fall ein willkommener Anlass, um das Sammelsurium an Medikamenten zu durchforsten, das sich in den meisten Haushalten im Laufe der Zeit ansammelt. Hier, so lehrt es die Erfahrung, dümpeln abgelaufene Tabletten, Salben und Säfte nicht selten seit Jahren vor sich hin.
Doch aufgepasst: Im Restmüll haben Arzneimttel, die nicht mehr in Gebrauch sind, nichts zu suchen! Abgelaufene Medikamente können zur fachgerechten Entsorgung in jeder Apotheke abgegeben werden.

Artikel vom 03.06.2005