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Brückenkopf

Dietmar Hamann (31) wird nicht im neuen Londoner Wembley-Stadion verewigt. Bei der Suche nach dem Namen für eine neue Brücke stimmten zwar mehrere Tausend Hamann-Fans für den Spieler des FC Liverpool. Doch die englische Kommission zur Namensfindung entschied sich gegen den 32-Jährigen, der am 7. Oktober 2000 beim 1:0-Sieg der deutschen Nationalmannschaft das letzte Tor im alten Wembley-Stadion erzielt hatte. Begründet wurde die Entscheidung damit, dass die Vorauswahl von Fans aus dem Ausland beeinflusst wurde.

Landleben

Das Leben an Land verläuft für Hanna Stockbauer (23/Foto) prima. »Gut geht's mir, richtig gut.« Die fünffache Schwimm-Weltmeisterin genießt ihr Leben. Ein abendlicher Besuch der Bergkirchweih in Erlangen, eine Radtour, Ausgehen mit Freunden - und das alles ohne den Druck, an die nächste Trainingseinheit denken zu müssen, an das frühe Aufstehen, an das quälende »Kacheln-Zählen« im Chlorwasser, an kalorienbewusste Ernährung. »Das Schönste an meinem Leben ohne Schwimmen ist, dass ich Zeit habe, viel zu machen.« Seit dem 19. August 2004, als sie bei Olympia über 800 m Freistil im Vorlauf scheiterte, hat die 23-Jährige keinen Wettkampf mehr bestritten. Statt dessen absolviert sie bei Siemens eine Lehre, die sie 2006 zur Industriekauffrau machen soll. Schwimmen wird sie frühestens wieder danach - mit einem vorsichtigen Blick Richtung Olympia in Peking 2008.

Kaiserbiografie

Pünktlich zum 60. Geburtstag von Franz Beckenbauer kommt am 11. September eine neue Biografie über den deutschen Fußball-»Kaiser« auf den Markt. Der freie Autor Torsten Körner beschreibt in »Franz Beckenbauer - Der freie Mann« den Werdegang des gebürtigen Münchners »vom kleinen einfachen Giesinger Burschen zum Imperator der deutschen Sportwelt«. »Ich mag über mich eigentlich nichts lesen«, verriet Beckenbauer in München bei der Präsentation des Werkes. Enthüllungen aus dem bewegten Privatleben des Vaters von fünf Kindern sucht man vergeblich. Autor Körner: »Ich wollte nicht in Richtung Boulevard und das Privatleben intensiv ausforschen.«

Fairsprungen

Die Weitspringerin Bianca Kappler (27) erhält für ihr faires Verhalten bei der Hallen-EM in Madrid die Fair-Play-Trophäe des Internationalen Olympischen Komitees. Die Rehlingerin hatte im Finale nach einem irrtümlich mit 6,96 m gemessen Sprung das Kampfgericht darauf hingewiesen, gar nicht so weit springen zu können. In einem Schreiben gratulierte jetzt auch IOC-Präsident Jacques Rogge (63): »Ihre bewundernswerte Geste des wahren Fair Plays im Rahmen der Hallen-EM hat mich tief berührt. Ich hoffe, dass sie für alle Athleten ein vorbildliches Beispiel sein wird.«

Russlandeinsatz

Schiedsrichter Florian Meyer (36/Foto) pfeift am Samstag als erster ausländischer Schiedsrichter mit dem Derby zwischen Rekordmeister Spartak und UEFA-Pokalsieger ZSKA Moskau ein Spiel in der ersten russischen Fußball-Liga. Der russische Verband will nach der Kritik an einheimischen Referees künftig häufiger auf ausländische Unparteiische zurückgreifen. Meyer ist seit fünf Jahren Bundesliga-Schiedsrichter und leitete bisher 89 Partien. Seit 2002 ist der Burgdorfer zudem FIFA-Schiedsrichter. In einer Woche wird Meyer am 28. Mai das Finale im DFB-Pokal zwischen dem FC Bayern München und Schalke 04 in Berlin pfeifen.

Artikel vom 21.05.2005