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Spieler schützen ihren Torhüter

Loboué patzt beim 3:3 in Münster

Von Matthias Reichstein
Münster (WB). Sein Trikot hatte er nach dem 3:3 (1:2) bei Preußen Münster noch in die Paderborner Fan-Kurve geworfen, danach verließ Stephan Loboué wortlos das Stadion. Der SCP-Torhüter hatte nichts mehr zu sagen, dafür sprachen genug andere über ihn.

»Jeder einzelne von uns hatte schon deutlich mehr schlechtere Tage als Stephan. Aus der Mannschaft gibt es keinen Vorwurf, wir stehen voll hinter ihm«, sagte Kapitän und Doppel-Torschütze Alexander Löbe. Guido Spork sah es so: »Stephan hat genug Spiele für uns gewonnen, da gibt es nichts zu kritisieren.«
Dreimal hatte der SC Paderborn 07 in Münster geführt, dreimal hatten die Hausherren ausgeglichen und dreimal sah der Paderborner Keeper nicht gut aus. Beim Kopfballtor von Tino Milde zum 1:1 (29.) stand der 23-Jährige etwas zu weit vor seinem Tor, beim 2:2 (29.), ebenfalls von Milde, setzte der Ball genau vor den Händen des Keepers auf und sprang ins Tor und beim 3:3 (90.) lief Loboué nur halbherzig aus seinem Kasten heraus und kam beim Treffer von Carsten Gockel eine Sekunde zu spät.
»Stephan hat kein Gegentor verschuldet, nur für einen Mann seiner Klasse waren alle drei haltbar«, kritisierte Trainer Pavel Dotchev und fügte hinzu: »Am Samstag sehen wir wieder den wahren Stephan Loboué. Er wird uns gegen Braunschweig, wie schon so oft in dieser Saison, die entscheidenden Punkte holen.«
Zwei mehr hätten es in Münster sein müssen. Alexander Löbe (18./43., Vorarbeit von Thorsten Becker und Guido Spork) mit zwei Toren vor dem Wechsel und Sebastian Schachten (90./Eckball Stephan Maaß) in der Nachspielzeit hatten Paderborn jeweils in Front geschossen, doch die abstiegsbedrohten Hausherren kamen immer wieder zurück und behielten am Ende verdient einen Punkt.
Zumindest die Gegentore eins und drei konnte man Stephan Loboué anlasten, aber der Riese im Paderborner Tor hatte am Samstag auch eine Innenverteidigung vor sich, die kaum ein Kopfballduell gewann. Michael Lorenz und Thorsten Becker, die für die gesperrten Miodrag Latinovic und Markus Bollmann einspringen mussten, waren an allen Gegentoren ebenfalls beteiligt.
SC Paderborn: Loboué - Krösche, Lorenz, Becker, Maaß - Schüßler (80. Peitz), Spork, da Silva, Schachten - Löbe, Vujanovic (73. Müller)
Tore: 0:1 Löbe (18.), 1:1 Milde (29.), 1:2 Löbe (43.), 2:2 Milde (79.), 2:3 Schachten (90./+1), 3:3 Gockel (90./+2)
Zuschauer: 3450

Artikel vom 23.05.2005