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Heisel düpiert
den Altmeister

Top-Talent der Slalom-Szene

Bielefeld (WB). Die norddeutsche Slalom-Szene traf sich auf dem Bundeswehr-Fliegerhorst im niedersächsischen Ahlhorn. Auf dem großzügigen Geläuf standen Wertungsläufe an zum Nordsee-Cup sowie zum Norddeutschen-ADAC-Slalom-Cup (NASCUP); in beiden Serien winken den Besten der Jahreswertung außer den obligatorischen Pokalen auch attraktive Geldpreise.

Der Bielefelder Youngster Lars Heisel nahm die Gelegenheit wahr, seinen BMW 318 iS, den er zuvor bei kleineren Slaloms schon erfolgreich eingesetzt hatte, auch einmal in der 1. Slalom-Liga auf DM-Tauglichkeit zu testen. Heisel startete in der seriennahen Gruppe G und lieferte sich in der Klasse G3 am Himmelfahrtstag - bei idealen Wetterbedingungen erstmals auf profillosen Slicks unterwegs - ein spannendes Duell mit dem Pfälzer Routinier Ingo Gutmann, der zuvor fünf DM-Siege in Folge feiern konnte.
Beide fuhren absolut am Limit, beide »kegelten« jeweils zwei Pylonen um. Am Ende war jedoch die kleine Sensation perfekt: der 18-jährige Abiturient vom AC Bielefeld, der für den ADAC-OWL startet, gewann knapp vor dem Altmeister. Die Top-Zeiten konnten trotz der sechs Strafsekunden (zwei Pylonen) auch von den leistungsstärkeren Fahrzeugen der Klasse G2 nicht mehr getoppt werden, so dass Lars Heisel bei der Siegerehrung zusätzlich noch mit den Pokal des Gruppensiegers der Gruppe G ausgezeichnet wurde.
Als wettermäßiges Kontrastprogramm erwies sich dann die Veranstaltung am Pfingstsonntag. In Ahlhorn war »Land unter«. Es goss ununterbrochen, so dass die Veranstaltung bei so manchem Aktiven Wassersport-Feeling aufkommen ließ.
Das Schmuddelwetter kam Lars Heisel gerade recht, galt es doch, die Performance des BMW erstmals auf Regenreifen zu testen. Im Training nahm er bei mehr als 100 km/h eine Pylone »mittschiffs« und kam mit leichten Blessuren am Frontspoiler des BMW zurück. In den Wertungsläufen hatte er dann die Wassermassen genauso im Griff wie die 136 PS des BMW, so dass am Ende wiederum nicht nur der Klassensieg mit acht Sekunden Vorsprung heraussprang, sondern erneut der Gruppensieg in der seriennahen Gruppe G.
Lars Heisel zeigt gerade bei widrigen Witterungsverhältnissen, wie schon anfangs der Saison bei seinem Divisionssieg in Hockenheim auf dem Opel Manta, eine bestechende persönliche Performance. Damit gilt er inzwischen in seiner Altersklasse bundesweit als Toptalent der Slalom-Szene, das sein Potenzial jedoch noch nicht voll ausgeschöpft hat.
Nach absolviertem Abitur würde der junge Ubbedisser natürlich gerne zu weiteren motorsportlichen Taten durchstarten, Berg- sowie Rundstreckenrennen wären da ganz nach seinem Geschmack.
Die Pause vor Aufnahme seines Wirtschaftsingenieur-Studiums in Paderborn will Lars Heisel unter anderem zur Sponsoren-Suche verwenden.

Artikel vom 19.05.2005