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WM-Finale mit
Stühlen aus Enger

Mester & Siekmann: solide Handwerksarbeit

Von Volker Zeiger
Enger (WB). Die Referenzliste lässt staunen: Musikhalle Hamburg, Ohnsorg Theater Hamburg, Kammerspiele München, Sony Center Berlin, Kernforschungszentrum Jülich, Theater Sursee in der Schweiz. Mehr als 50 Aufführungsstätten hat das Engeraner Unternehmen Mester & Siekmann mit Stühlen bestückt. Solide Handwerksarbeit und pünktliche Lieferung der bestellten Kommissionen haben der Firma nationalen Ruhm eingebracht.

Das Großraumbestuh-lungsunternehmen richtet bundesweit Theater, Kinos und Hörsäle ein. Die hochwertige Ware aus Enger ist nicht nur in solchen Einrichtungen begehrt. Sogar große Stadien werden eingerichtet. »Das Endspiel der Fußballweltmeisterschaft 2006 sehen 6000 Menschen auf Stühlen von uns«, freut sich Geschäftsführer Kai-Uwe Mester (43).
Diese »VIP«-Stühle lieferte Mester & Siekmann voriges Jahr. Kaum war dieser Auftrag erledigt, war der nächste schon in Arbeit: das Kurtheater auf Norderney. Inzwischen ist auch das fertiggestellt. Das »Schmuckkästchen«, wie es genannt wird, bekam 360 neue Sitzplätze geliefert und montiert. Für das Theater am Goetheplatz in Bremen bauten die Engeraner 850 Plätze, für ein Kino-Center in Köln waren es 4000 Sitzplätze.
Als sich der gelernte Polsterer mit seinem Kompagnon Dieter Siekmann (53) vor 15 Jahren in Enger mit einem kleinen Geschäft an der Herforder Straße selbständig machte, waren beide in erster Linie als Raumausstatter tätig. Dieses »Standbein« behielten sie bis heute bei. Vor 13 Jahren aber »hatten wir plötzlich Aufträge für Stühle«, erinnert sich Mester, der bei dem bekannten Engeraner Kinostuhlhersteller Kamphöner bis zur Auflösung des Unternehmens gearbeitet hatte. »Wir sind qualifiziert und liefern hochwertige Ware, das spricht sich herum«, erklärt der Geschäftsführer die große Nachfrage.
Seit acht Jahren stellen die Engeraner für Rosenthal (bekannter durch sein Porzellan) Stühle her, die allerhöchsten Ansprüchen genügen müssen. Sie stehen bei namhaften Firmen in den Chefetagen, freut sich Mester.
Geplant werden Sitze für Kino, Theater und Sportstadien bei Mester & Siekmann im eigenen Betrieb. Der Innenarchitekt Thomas Fuß (48) hat hier als selbständiger Planer ein Büro und ist seit drei Jahren für die Engeraner tätig. So können unter einem Dach »alle Synergieeffekte« genutzt werden, sagen die Unternehmer. »Jedes Projekt ist neu und einzigartig«, betont Fuß, der seit 17 Jahren in seinem Metier arbeitet.
Die eigenen Kreationen werden Besucher künftig im Stadttheater Bielefeld ersitzen können. Im Herbst 2004 bekamen die Engeraner den Auftrag, Monate vorher waren bereits Entwürfe erstellt und Modelle angefertigt worden. Die Sitzproben fielen zugunsten der Engeraner aus. 750 Theaterstühle werden geliefert, Im Frühjahr 2006 sollen sie eingebaut werden.

Daten & Fakten
Seit 1993 sind Kai-Uwe Mester und Dieter Siekmann mit der Serienproduktion von hochwertige Büromöbeln und der Bestuhlung für Theater, Kino und Hörsäle befasst. 1999 wurden Produktionsräume im Gewerbegebiet »östlich der Bünder Straße« in Enger auf einer Fläche von 1000 Quadratmetern errichtet. Hier sind eine komplett ausgestattete Polsterei und Näherei sowie ein eigenes technisches Büro mit einer CAD-Anlage vorhanden.
Holz- und Stahlteile werden von Zulieferbetrieben produziert, die mit CNC-gesteuerten Automaten arbeiten. Das Aufgabengebiet der Firma umfasst die Erstellung von Musterstühlen, das Polstern der Polsterteile und die Montage vor Ort. Mester & Siekmann ist seit 2003 mit eigenem Namen am Markt. Im Betrieb arbeiten zwölf Beschäftigte.

Artikel vom 26.05.2005