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Neues Leben für die
Städtepartnerschaft

Beziehungen Bielefeld - Nahariya soll enger werden

Bielefeld (bp). Der Anlass war ein vierfacher: Die Stadt Nahariya in Galiläa wurde vor 70 Jahren gegründet, vor 40 Jahren wurden die diplomatischen Beziehungen zwischen dem Staat Israel und der Bundesrepublik Deutschland wieder aufgenommen, Die deutsch-israelische Gesellschaft Bielefeld ist 30 Jahre alt, die Städtepartnerschaft zwischen Bielefeld und Nahariya wurde vor 25 Jahren geschlossen.

Aus diesem vierfachen Anlass reisten eine offizielle Bielefeld-Delegation unter Leitung von Oberbürgermeister Eberhard David mit den Ratsmitgliedern Detlef Werner, Horst Grube und Ingegret Haase-Koop, eine Bürgergruppe mit Günther Tiemann (Deutsch-israelische Gesellschaft) und Schüler und Lehrer des Gymnasiums Heepen nach Nahariya.
Oberbürgermeister Eberhard David, der bereits zweimal in Nahariya war, dessen letzter Besuch aber schon mehr als zehn Jahre zurückliegt, war besonders beeindruckt über das Wachstum der Stadt auf inzwischen 55 000 Einwohner. Er spricht von einer gelungenen Integration der Menschen, die aus Osteuropa und Afrika nach Israel ausgewandert sind. Sein Wunsch sei es, für den Partnerschaftsgedanken mehr Menschen auch anderer ethnischer Gruppen zu gewinnen. Zurzeit seien es vor allem ältere Menschen, die deutschen Gründer von Nahariya, die die Verbindung zu Bielefeld aufrecht erhielten. Umso mehr lobt er das Engagement des Gymnasiums Heepen und das von dessen Partnerschule Amal, die einen regelmäßigen Austausch seit 1988 pflegen. Eine offizielle Bielefelder Delegation war zuletzt 1998 in Israel.
Oberbürgermeister Eberhard David hat mit Nahariyas Bürgermeister Ron Frumer unter anderem den Gegenbesuch im Oktober diesen Jahres besprochen: Die Veranstaltungen dann sollen in der Aula des Gymnasiums Heepen stattfinden, zudem ist in der Sparkassen-Geschäftsstelle an der Stresemannstraße eine Ausstellung zum 70-jährigen Bestehen der Stadt im Norden Israels geplant. Um der Partnerschaft neue Impulse zu geben, soll versucht werden, in beiden Städten über die Sportvereine weitere Begegnungen zu ermöglichen. Zudem, so Günther Tiemann, wolle man versuchen, über die Tanzsport-Vereine neue Kontakte zu knüpfen: »Die Tanzsportszene in Nahariya ist sehr rege.«
Erschrocken, so Eberhard David, sei er über den Zustand der Byzantinischen Kirche gewesen. Der Aufbau der Kirche war von Bielefeld in der 1980er Jahren mit 530 000 D-Mark unterstützt worden. Inzwischen ist die Kirche verdreckt, Mosaiken zerstört. David betonte, er habe deutlich gemacht, dass er nicht bereit sei, in Bielefeld um Sponsorengelder für eine Restaurierung zu werben. Der Oberbürgermeister: »Bevor wir hier Klinken putzen gehen, muss zumindest ein schlüssiges Konzept vorliegen, um die Schäden zu beseitigen, und um die Kirche in den Tourismus der Region mit einzubeziehen.«
Die Deutsch-Israelische Gesellschaft plant, in den Osterferien 2006 eine Bürgerreise, an der jeder Bielefelder teilnehmen kann, anzubieten, verspricht Tiemann.

Artikel vom 18.05.2005