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Brustkrebs: Forscher finden Auslöser

Ärzte sehen Chance für neue Therapie


Bonn (dpa). Ein körpereigener Eiweißstoff ist Wissenschaftlern des Bonner Forschungszentrums Caesar zufolge ein möglicher Auslöser von Brustkrebs. Der Eiweißstoff YB-1 löse fehlerhafte Zellteilungen aus, die zur Tumorbildung führen, teilte Caesar gestern in Bonn mit. Die Aufdeckung dieses Entstehungsmechanismus eröffne neue Möglichkeiten für die Brustkrebstherapie.
YB-1 spiele normalerweise bei der Zellteilung und der Abwehr von Umweltbelastungen eine Rolle. Erhöhte Konzentrationen des Eiweißstoffes in Brustgewebezellen hätten in Experimenten mit Mäusen jedoch zu fehlerhaften Zellteilungen und genetischen Schäden wie überzähligen Chromosomen geführt. Die Arbeit ist in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift »Cancer Research« (Bd. 65, S. 4078) veröffentlicht. Daran beteiligt waren auch Forscher der Uni Düsseldorf, der Berliner Charité, des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in Berlin und des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg.
Eine Million Frauen und 10 000 Männer erkranken weltweit jährlich an Brustkrebs. Fünf Prozent der Erkrankungen seien erblich bedingt, bei 95 Prozent sei der Entstehungsmechanismus bisher unbekannt.

Artikel vom 18.05.2005